Reisebericht: Mittelmeerkreuzfahrt mit der Costa Deliziosa

Blick auf Little Venice, Mykonos / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com
Blick auf Little Venice, Mykonos / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com

Mittelmeerkreuzfahrt mit der Costa Deliziosa vom 20.07.-29.07.2018 zu den schönsten Häfen zwischen Adria und Ägäis.

In diesem Reisebericht mache ich mit der Costa Deliziosa eine Mittelmeerkreuzfahrt und fahre von Venedig aus in Richtung Bari, Korfu, Santorin, Mykonos und Dubrovnik.    

Von Sommer keine Spur

Bevor ich in Venedig an Bord der Costa Deliziosa einschiffe, habe ich ein kleines Vorprogramm in der Lagunenstadt geplant. Mein letzter, längerer Aufenthalt liegt nämlich bereits 14 Jahre zurück. Damals wie heute ist Venedig immer eine Reise wert und man sollte sich überlegen, entweder vor oder nach einer Kreuzfahrt einige Stunden zusätzlich in der Hauptstadt der Region Venetien einzuplanen.

Tag 01: 20. Juli 2018 Venedig

Von Sommer ist zum Zeitpunkt meiner Landung in Venedig allerdings überhaupt keine Spur zu erkennen, denn während über Nordeuropa weiterhin ein stabiles Hoch für sinkende Flusspegel sorgt, regnet es in Norditalien mal wieder. Den ersten Nachmittag lasse ich daher entspannt in der unweit vom Hotel gelegenen Pizzeria ausklingen.

Tag 02: 21. Juli 2018 Venedig

Ich beginne den Tag recht früh, denn der große Regen hat sich vorerst verzogen. Dafür liegt nun feuchte, warme Luft über der berühmten Adria-Lagune. Das Venedig auf über 100 kleinen Inseln erbaut wurde und es in der Stadt praktisch keine befahrbaren Straßen gibt, dürfte allgemein bekannt sein. Ebenso die Sehenswürdigkeiten wie Markusplatz, Markusdom samt Campanile, Dogenpalast, der Canal Grande, Seufzerbrücke, Rialtobrücke, Peggy Guggenheim Museum oder das Teatro La Fenice.

In den Gassen von Venedig / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com
In den Gassen von Venedig / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com

Mit dem Vaporetto auf dem Canal Grande

Mit einem Vaporetto, dem typischen Wasserbus in Venedig, geht es zunächst von der Station Piazzale Roma entlang des Canal Grande in Richtung Markusplatz. Für diese Strecke empfehlen sich zwei Linien. Die Linie 1 ist bei Touristen sehr beliebt, da sie unterwegs rund 20 Mal hält. Für die Fahrt auf dem Canal Grande benötigt die Linie 1 vom Piazzale Roma bis zum Markusplatz knapp 45 Minuten. Etwas flotter geht es mit der Linie 2, die unterwegs nur 5 Mal hält. Die Linie 2 ist in der Regel deutlich leerer als die Linie 1 und benötigt weniger als 30 Minuten für die Strecke. Beide Linien unterqueren die berühmte Rialtobrücke auf etwa der Hälfte der Strecke und halten auch dort.

Die Rialtobrücke

Die Rialtobrücke ist die bekannteste Brücke über dem Canal Grande und war rund 250 Jahre lang die einzige Verbindung zwischen den beiden Stadtteilen San Polo und San Marco. Erbaut wurde die heutige Brücke zwischen 1588 und 1591. Vor ihr haben bereits drei andere Brücken an selbiger Stelle gestanden. Die zweite Brücke, die den Canal Grande überquert, wurde erst im Jahr 1854 in Form der Accademia-Brücke eröffnet. Die Rialto Brücke ist stolze 48m lang, 22m breit und hat eine Durchfahrtshöhe von 7,5m. Ein imposantes Bauwerk, wie ich finde.

Rialtobrücke und Canal Grande in Venedig / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com
Rialtobrücke und Canal Grande in Venedig / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com

Das älteste Kaffeehaus in Italien

An der Station S. Maria del Giglio verlasse ich das Vaporetto. Von hier aus lohnt sich ein Spaziergang durch das enge Gassengewirr rund um den Markusplatz herum. Dort ist auch das weltberühmte Caffè Florian zu finden, das älteste Kaffeehaus in Italien. Das Caffè Florian wurde im Jahr 1720 als einfache Ausschankstätte von der Familie Florian eröffnet, danach mehrfach umgebaut und erweitert. Trotz Besitzerwechsel hat es seinen Namen bis heute erhalten. Das Café besteht aus mehreren Räumlichkeiten, die sich nahezu noch im Originalzustand von 1858 befinden, als der letzte Großumbau erfolgte. Zu den berühmtesten Besuchern des Cafés zählten z.B. Thomas Mann, Richard Wagner, Lord Byron oder Goethe. Das Café genießt heute einen Weltruf, was sich auch in den Preisen widerspiegelt. 

Caffe Florian in Venedig Innenansicht einer der Räume / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com
Caffe Florian in Venedig Innenansicht einer der Räume / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com

Die Seufzerbrücke

Gleich um die Ecke befindet sich die Seufzerbrücke, die sich eigentlich Ponte di Sospiri nennt und ihren Beinamen erst lange nach der Fertigstellung im Jahr 1603 erhalten hat. Die 11m lange, weiße Kalksteinbrücke verbindet den Dogenpalast und das Gefängnis. Glaubt man den Geschichten, so haben die von venezianischen Gerichten im Dogenpalast verurteilten Gefangenen, auf dem Weg in das Gefängnis, ein letztes Mal mit einem Seufzen einen Blick in die Freiheit geworfen.

Seufzerbrücke (Ponte dei Sospiri) und Rio di Palazzo in Venedig / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com
Seufzerbrücke (Ponte dei Sospiri) und Rio di Palazzo in Venedig / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com

Venedig hat eine romantische Seite

Nach einem langen Spaziergang durch die kleinen und schmalen Seitenarme fahre ich mit dem Vaporetto hinüber zum Lido di Venezia. Der Lido di Venezia trennt die Lagune von Venedig von der Adria, entwickelte sich im 19. Jahrhundert zu einem mondänen Seebad und ist heute noch Austragungsort der Internationalen Filmfestspiele von Venedig. Neben einer Vielzahl an luxuriösen Hotels und einem weitläufigen Strand sind hier auch diverse schöne Restaurants zu finden. In ein solches kehre ich ein, als sich eine Gewitterfront nähert. Nachdem sich diese am wieder Abend verzogen hat, taucht die Abendsonne den Canal Grande sowie die darum liegenden Gebäude in ein herrliches Licht. Nach Sonnenuntergang, wenn die meisten Touristen in ihren Hotels verschwunden oder mit den Kreuzfahrtschiffen abgefahren sind, zeigt sich Venedig tatsächlich von seiner romantischen Seite. Ich hätte vermutet, dass sich die Straßen zur späten Stunde eher füllen als leeren. Es ist herrlich, im Schein der Straßenlaternen durch Venedig zu laufen. Die Stadt wirkt dann fast melancholisch. Für einen Moment vergesse ich, wie sich die Menschenmassen noch zur Mittagszeit über den Markusplatz geschoben haben. 

Romantische Atmosphäre an der Lagune in Venedig nach Sonnenuntergang / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com
Romantische Atmosphäre an der Lagune in Venedig nach Sonnenuntergang / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com
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Tag 03: 22. Juli 2018 Venedig

Bis zur Einschiffung auf der Costa Deliziosa verbleiben noch einige Stunden, die ich für einen letzten Fußmarsch nutzen werde. Mit dem Vaporetto fahre ich erneut auf dem Canal Grande, unter der Rialtobrücke hindurch bis zum Markusplatz. Dort steige ich heute aber nicht aus, sondern fahre etwas weiter bis zur Station Giardini am Canale Della Giudecca, gegenüber der Isola di San Giorgio. Die Station ist der ideale Ausgangspunkt für einen Spaziergang entlang des großen Hauptkanals auf dem auch die Kreuzfahrtschiffe fahren. Die Aussicht auf Venedig, den 98,6m hohen Campanile und die Basilica di Santa Maria della Salute ist herrlich.

Blick auf Venedig und den Campanile / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com
Blick auf Venedig und den Campanile / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com

Eine der schönsten Hafenausfahrten der Welt

An Bord der Costa Deliziosa, „meinem“ 294m langen und 92.720 BRZ großen, schwimmenden Hotel für die kommende Woche, genieße ich nach der obligatorischen Seenotrettungsübung noch einmal den Blick auf Venedig. Diesmal aus über 50m Höhe vom obersten Deck der Costa Deliziosa. Pünktlich um 16:00 Uhr schiebt sich der weiße Schiffsbug aus dem Hafenbecken heraus den schmalen Giudecca-Kanal entlang. Langsam gleitet die Costa Deliziosa am Markusplatz vorbei in Richtung Lido und weiter hinaus auf das offene Meer. Die Venezianer sehen die „großen Pötte“ ja nicht mehr so gerne, da es in den letzten Jahren einfach zu viele geworden sind und Schiffsdimensionen keine Grenzen zu kennen scheinen. Auch wenn die Costa Deliziosa nicht zu den ganz großen Kreuzfahrtschiffen zählt, ist fraglich wie lange man diesen einzigartigen Blick noch genießen kann. Umso mehr lasse ich mich von der grandiosen Aussicht und dem beinahe schon unwirklichen Farbenspiel zwischen Himmel und Wolken mitreißen. Venedig ist zweifelsfrei eine der schönsten Hafenein- bzw. Ausfahrten. Am Horizont nähert sich erneut eine Gewitterfront. Diese wird die Costa Deliziosa zumindest heute nicht mehr erreichen.

Costa Deliziosa Abfahrt aus Venedig / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com
Costa Deliziosa Abfahrt aus Venedig / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com

Ein wunderbarer erster Abend an Bord der Costa Deliziosa neigt sich nach einer umfangreichen Schiffserkundung dem Ende. Der Ausblick von der Lido Bar auf Deck 9 wird mich noch mehrere Male während dieser Kreuzfahrt begeistern. Die Costa Deliziosa verfügt insgesamt über außergewöhnlich viele Außendecks. Aber dazu ein anderes Mal mehr in einem separaten Schiffsportrait.

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Tag 04: 23. Juli 2018 Bari

Nach einer ersten Nacht und einem abwechslungsreichen Frühstück an Bord der Costa Deliziosa bietet sich der Vormittag dazu an, die Pools an Bord ausgiebig zu nutzen. Davon hat die Costa Deliziosa zwei, einer davon ist mit einem Magrodome-Dach versehen, welches bei schlechtem Wetter geschlossen werden kann. So zumindest die Theorie.

Unwetter statt Sommerfreude

Gegen Mittag erreichen wir die Küste vor Bari, den ersten Zielhafen. Aus Richtung Nord-West nähert sich derweil eine schwarze Wand aus Wolken, der Wind frischt zeitgleich rasant auf. Nur wenige Minuten später bricht ein unvorstellbares Unwetter mit enormen Niederschlägen über das Schiff herein, so dass ein Einlaufen in Bari unmöglich wird. Die Costa Deliziosa kreuzt mit Nebelhorn und in einem sicheren Abstand vor der Küste auf und ab. Die Naturgewalten sind beeindruckend, zu dieser Jahreszeit jedoch eher untypisch in Süditalien. In Deutschland schmort man seit Wochen bei 30°C unter einem wolkenlosen Himmel und im Mittelmeer erreicht das Thermometer bei Regen kaum noch die 20°-Marke.

Unwetterfront nähert sich Costa Deliziosa / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com
Unwetterfront nähert sich Costa Deliziosa / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com

Etwas seltsam erscheint mir, dass das Magrodome-Glasdach nicht geschlossen wird. Innerhalb kürzester Zeit laufen die Wassermassen vom Poolbereich in das Buffetrestaurant Muscadins. Ein böiger Wind pfeift über die Decks der Costa Deliziosa. Eine Stunde später ist das Einlaufen in Bari wieder möglich, es regnet aber weiter. Ich entschließe mich letztendlich dazu, an Bord zu bleiben und einen Wellness-Nachmittag einzulegen. Wie später offiziell mitgeteilt wird, ist das Magrodome-Glasdach offenbar nur dann zu bewegen, wenn das Schiff nicht fährt. Im Hafen, als der Regen nachgelassen hat, wurde es schließlich geschlossen. Das erscheint irgendwie nicht sinnvoll.

Ein herrlicher Abend

Pünktlich zum Auslaufen am Abend ist die Unwetterfront durchgezogen, der Himmel klart auf und nach dem Essen lädt die gemütliche Lido-Bar zu einem wunderbaren Ausklang des Tages ein. Der gestaltete sich zwar deutlich anders als geplant, aber zumindest überzeugte das Wellness-Angebot an Bord der Costa Deliziosa mehr als das Wetter heute. Die Costa Deliziosa ist nicht nur für den Einsatz in überwiegend sonnigen Regionen geeignet, sondern macht auch als „Schlechtwetterschiff“ eine gute Figur. Vorausgesetzt das Glasdach erfüllt seinen Zweck bei sintflutartigen Regenfällen und Unwettern.

Abend an Bord der Costa Deliziosa / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com
Abend an Bord der Costa Deliziosa / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com
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Tag 05: 24. Juli 2018 Korfu

Die Nacht war ruhig, der Himmel klar. Die Costa Deliziosa nähert sich schon in der Morgendämmerung der Insel Korfu. Auf Korfu fühlte sich schon Kaiserin Elisabeth (Sisi) wohl. Korfu gehört zu den Ionischen Inseln, ist 585km² groß und lockt bereits seit Jahrzehnten Urlauber aus aller Welt mit einer der schönsten Altstädte im Mittelmeerraum, hervorragenden Stränden und vielen Sehenswürdigkeiten.

Am frühen Morgen mit der Costa Deliziosa vor Korfu / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com
Am frühen Morgen mit der Costa Deliziosa vor Korfu / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com

Die Costa Deliziosa macht direkt in der Hauptstadt von Korfu, also in Kerkyra fest. Bis zur Altstadt sind es nur wenige Gehminuten. Es wird auch ein Bustransfer angeboten. Außerdem stehen direkt am Hafenterminal Hop-On Hop-Off-Busse bereit, die alle interessanten Sehenswürdigkeiten der Stadt abklappern. Kerkyra ist geprägt von kosmopolitischem Flair. Die Architektur im historischen Zentrum spiegelt die multikulturelle Geschichte der Insel und den Einfluss von Engländern, Franzosen und Italienern wider. Korfu ist die zweitgrößte (nach Kefalonia) der Ionischen Inseln und die siebtgrößte Insel Griechenlands.

Ich entschließe mich zu einem längeren Spaziergang durch die verwinkelten Straßen der Altstadt mit dem Ziel, die Alte Festung zu besichtigen. Während des zweiten Weltkriegs wurden nur wenige Gebäude in der Altstadt beschädigt, so dass die alten Fassaden noch nahezu in ihrem Ursprungszustand erhalten sind. An der nord-östlichen Seite grenzt die Altstadt an das Ionische Meer und sowohl im Westen als auch im Osten jeweils an eine alte Festungsanlage. Westlich liegt die Neue Venezianische Festung und östlich die Alte Festung von Korfu.

Die Altstadt Kerkyra von Korfu / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com
Die Altstadt Kerkyra von Korfu / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com

Die Altstadt entstand in der Antike zunächst innerhalb der Alten Festung, weitete sich später in Richtung Westen aus. Das Stadtgebiet dazwischen ist geprägt von einem alten Festungsgraben, Grünanlagen und wunderschönen Gebäuden. In der Festungsanlage befinden sich diverse alte Kanonen, Skulpturen, gut erhaltene Gebäude und ein altes Gefängnis. Neben dem historischen Wert eines Besuches lohnt dieser doppelt, denn die Aussicht auf die Stadt von den Festungsmauern ist phantastisch!

Blick von Alter Festung über Altstadt Kerkyra und Hafen von Korfu / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com
Blick von Alter Festung über Altstadt Kerkyra und Hafen von Korfu / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com

In der Altstadt lohnt ein Besuch in einer der gemütlichen und stilvoll anmutenden Tavernen oder in einem der vielen guten Restaurants, die dort zu finden sind. Da die Costa Deliziosa um 14:00 Uhr den Hafen schon wieder verlassen wird, beschränke ich meine Erkundungstour heute auf das Altstadtgebiet und kehre im Anschluss daran zum Hafen zurück.

Herrliche Rückzugsmöglichkeiten

Der sonnige Nachmittag bietet sich regelrecht dazu an, auf einem der vielen Sonnendecks der Costa Deliziosa, an einem gemütlichen Plätzchen zu verweilen. Das Schiff begeistert mit überdurchschnittlich viel Deckfläche und Rückzugsmöglichkeiten. Neben einer Rundum-Promenade, die heute nur noch selten auf Kreuzfahrtschiffen zu finden ist, gibt es auch auf den oberen Decks eine ganze Menge kleinerer Deckbereiche, die das Gefühl vermitteln, sich auf einem kleineren Kreuzfahrtschiff zu befinden.

Meerblick von der Rundum-Promenade der Costa Deliziosa / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com
Meerblick von der Rundum-Promenade der Costa Deliziosa / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com

Fast schon traditionell klingt der Tag am Heck der Costa Deliziosa, an der Lido-Bar aus. Morgen Vormittag erreichen wir eine der schönsten Inseln im Mittelmeer, Santorini.

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Tag 06: 25. Juli 2018 Santorini

Fahrt nach Oia

Santorin ist die südlichste der Kykladen-Inseln und wird meist Santorini bzw. Thira genannt. Die Insel entstand durch mehrere Vulkanausbrüche, der letzte Ausbruch fand vor mehr als 3600 Jahren statt. Die bekannte Caldera ist mit bis zu 365m recht tief und die markanten Felsklippen ragen rund 300m aus dem Wasser. Wie kleine Vogelnester wirken die Orte Oia und Fira, die bis an die Abhänge der Steilklippen heran gebaut wurden. Nähert man sich mit dem Kreuzfahrtschiff, so fällt direkt die ungewöhnliche Form der Insel ins Auge.

MSC Musica und Rhapsody of the Seas vor Santorini / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com
MSC Musica und Rhapsody of the Seas vor Santorini / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com

Obwohl ich schon mehrere Male auf Santorin war, so lassen sich immer wieder neue, schöne Bereiche entdecken. Ideal ist es, wenn nur wenige Kreuzfahrtschiffe in der Caldera liegen oder die Liegezeiten so gelegt sind, dass man sich nicht mit Tausenden von anderen Touristen durch die kleinen Gassen der Orte schieben muss. Leider ist das kaum zu beeinflussen, ich habe heute jedoch Glück. Mit der Costa Deliziosa liegen zwar drei weitere, große Schiffe auf Reede, diese verlassen Santorin aber am frühen Abend wieder. Die Costa Deliziosa bleibt kurz vor Sonnenuntergang. Ich entschließe mich dazu, mit dem öffentlichen Bus in den wunderschönen Ort Oia zu fahren, der an der Nordküste der Insel liegt. Jede Menge Gebäude, des sehr verwinkelten und mit kleinen Gassen durchzogenen Ortes, wurden direkt an den Kraterrand gebaut.

Blaue Kuppeldächer, Kirche in Oia, Santorini / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com
Blaue Kuppeldächer, Kirche in Oia, Santorini / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com

Die kleine Hauptgasse in Oia verläuft direkt am oberen Kraterrand entlang. Unterhalb der Gasse befinden sich viele exklusive, beschauliche Hotels, Restaurants und Bars mit sensationellem Blick über die Caldera. Es lohnt sich, für längere Zeit in Oia zu verweilen und abseits der Hauptgasse die winzigen Wege zu erkunden. Immer wieder eröffnen sich einzigartige Ausblicke. Zu den wohl bekanntesten gehört der Blick über die blauen Kuppeln der Kirchen in Richtung Fira, dem Hauptort der Insel.

Lohnenswert ist eine Wanderung zur Westseite des Ortes, denn hier hat man vom alten Kastell aus einen wunderbaren Blick über die weißen Häuser, Mühlen und Kirchen von Oia. Es gibt einige Bars und Restaurants in top Lage, die zwar entsprechende Preise für Speisen und Getränke aufrufen, aber einen Besuch wert sind. Am Abend ist es dort besonders schön, denn zumindest die Tagestouristen haben sich dann zurückgezogen. Hier und da lässt sich sogar idyllische Ruhe genießen. Zeit, um den Sonnenuntergang zu bestaunen bleibt keine mehr, denn um 20:00 Uhr müssen alle Gäste wieder zurück an Bord der Costa Deliziosa sein.

Blick vom alten Kastell auf die Westseite von Oia, Santorin / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com
Blick vom alten Kastell auf die Westseite von Oia, Santorin / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com

Wartezeit vor der Seilbahn einplanen

Für einen kurzen Rundgang durch den Hauptort Fira ist das verbleibende Zeitfenster aber noch groß genug. Man sollte für den Rückweg zum Schiff immer ein ausreichend großes Zeitfenster einplanen, denn die Wartezeiten vor der Seilbahn, die zwischen der Anlegestelle am alten Hafen und dem Ortszentrum von Fira pendelt, können mitunter extrem lang sein. Nicht selten steht man hier 1-2 Stunden in der Schlange. Sollte es zeitlich einmal ganz eng werden, so befindet sich auch ein Eselweg am Abhang, der genutzt werden kann. Für diesen Weg ist allerdings auch ein Zeitfenster von 30-45 Minuten zu kalkulieren. Die Seilbahn befördert pro Fahrt 36 Personen. Der Preis liegt derzeit bei 6,- EUR/p.P./Strecke. Man kann sich übrigens auch von den Eseln den Berg hinauf oder hinab tragen lassen. Diese Variante sollte allerdings aufgrund der unwürdigen Bedingungen für die Tiere verboten werden! Es ist mir unverständlich, wie man diese Tierquälerei unterstützen kann,  in dem man das Angebot nutzt.

Hauptort Fira mit Costa Deliziosa in der Caldera von Santorin / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com
Hauptort Fira mit Costa Deliziosa in der Caldera von Santorin / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com

Auch wenn Santorin, wie viele andere Ziele im Mittelmeer, sehr touristisch geprägt ist, so kann man zur richtigen Tageszeit diese wunderbare Insel durchaus genießen und sich herrlich durch die kleinen Gassen der Orte treiben lassen.

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Tag 07: 26. Juli 2018 Mykonos

Die Insel Mykonos, vor der ich mit der Costa Deliziosa am frühen Morgen vor Anker gehe, gehört ebenfalls zur Inselgruppe der Kykladen. Mykonos ist bei jüngeren Reisegästen sehr beliebt, da ein ausgeprägtes Nachtleben in Form zahlreicher cooler Bars und Diskotheken vorzufinden ist. Mykonos bietet aber weit mehr als eine Partyszene, denn Wanderer und Badefreunde kommen gleichermaßen auf ihre Kosten. Zu den bekanntesten Wahrzeichen der Insel gehören die aufgereihten Windmühlen oberhalb von Mykonos Stadt.

Costa Deliziosa vor Mykonos / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com
Costa Deliziosa vor Mykonos / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com

Lieblingsinsel internationaler Jet-Setter

Schon in den 1960er Jahren zog Mykonos internationale Berühmtheiten wie Marlon Brando, Kaiserin Elizabeth (Sisi), Aristoteles Onassis, Elizabeth Taylor, Pierre Cardin oder Grace Kelly an. Schnell entwickelte sich die Insel aufgrund ihrer hervorragenden Infrastruktur, den außergewöhnlich schönen Stränden, preisgekrönten Restaurants und edlen Luxushotels zum Lieblingsziel des internationalen Jetsets. Bis heute hat Mykonos von seinem schillernden Antlitz kaum etwas verloren. Noch immer tummeln sich die Luxusyachten in den kleinen Häfen und die Liste der Prominenz lässt sich beliebig fortsetzen. So zählten Steven Spielberg, Michael Douglas, Catherine Zeta Jones und Jean Paul Gaultier ebenso zu den Gästen wie Giorgio Armani, Lady Gaga und Shakira. Mykonos ist „in“! Und das merkt man schon, wenn man mit dem Tenderboot im Old Port von Mykonos Stadt (griechisch: Chora) anlegt.

Blick auf den Old Port und die Altstadt von Mykonos / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com
Blick auf den Old Port und die Altstadt von Mykonos / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com

Eine Symphonie in Weiß und Blau

Anders als auf Santorini sind die Dächer der Kirchen hier nicht Blau sondern Rot. Dennoch ist Blau die dominierende Farbe in den wunderschönen Gassen der Altstadt. Sauber und herausgeputzt reihen sich die Läden der Top-Designer sowie wunderschöne Restaurants und Souvenirgeschäfte nebeneinander. Wie auf einem Laufsteg flaniert man auf den großen Steinplatten entlang zwischen den Häuserzeilen hindurch. Die Altstadt begeistert nicht nur mit einer für Touristen hergerichteten Straße, nein, auch die unmittelbar an die Boutiquen und Restaurants angrenzenden Wohnstraßen sehen so kitschig schön aus, als wären sie einem der typischen Griechenland-Werbeprospekte entsprungen.

Mykonos Wohnstrasse in der Altstadt / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com
Mykonos Wohnstrasse in der Altstadt / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com

Little Venice und die Windmühlen

Den ursprünglichen Plan, nach einem Abstecher durch die Altstadt die Insel zu erkunden, lasse ich schnell fallen. Zu schön präsentiert sich die Altstadt, als dass man sie voreilig wieder verlassen möchte. Auch hier gilt natürlich, dass zur Mittagszeit der größte Andrang an Touristen herrscht. Eines der interessantesten, architektonischen Bauwerke, die man sich in der Stadt anschauen sollte, ist die aus dem 15. Jahrhundert stammende Paraportiani Orthodox Church. Sie zählt zu den ältesten und meist fotografierten Orthodoxen Kirchen in Griechenland. Der heutige Kirchenkomplex setzt sich aus vier ursprünglich eigenständigen Kapellen zusammen. Nur unweit davon entfernt stehen die berühmten, fünf weißen Windmühlen Kato Mili. Einst standen an jener Stelle 10 Windmühlen, die bis Anfang des 20. Jahrhunderts das Getreide aus der Umgebung gemahlen haben. Heute sind davon fünf übrig, alle befinden sich in Privatbesitz. Eigentlich sind es sogar sechs Mühlen, von denen eine komplett restauriert und neu aufgebaut wird. Von den fünf komplett existierenden wurde eine bei einem der letzten Stürme über den Kykladen beschädigt, so dass ihr derzeit das Windrad fehlt. Sowohl die Mühlen, als auch die Orthodoxe Kirche befinden sich im Viertel Little Venice.

Windmühlen Kato Mili Mykonos Stadt / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com
Windmühlen Kato Mili Mykonos Stadt / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com

Eigentlich passen Windmühlen und „Venedig“ nicht wirklich zusammen. Der Name Little Venice stammt noch aus der Zeit der früheren Herrschaft der Venezianer und ist nicht auf die tolle direkte Lage am Wasser oder den Baustil zurückzuführen. Das mag man jedoch zunächst vermuten, wenn man sich die Häuser aus dem 18. Jahrhundert anschaut. Einst haben sich wohl Lagerhäuser in den Gebäuden befunden, heute beherbergen sie Restaurants und Bars in direkter Lage am Meer. Ähnlich wie in Venedig stehen die Grundmauern auf dem Meeresboden bzw. sind darin verankert.

Blick auf Little Venice, Mykonos / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com
Blick auf Little Venice, Mykonos / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com

Das gesamte, pittoreske Viertel ist im venezianischen Stil gebaut und erstreckt sich entlang der Strandpromenade der Altstadt. Ein Großteil der Häuser ist mit bunt lackierten Holzverandas und malerisch anmutenden Balkonen versehen, wie man sie auch in Venedig findet. Daher passt der Beiname „Little Venice“ so oder so. Besucher sind nicht nur von der einzigartigen Architektur, sondern auch von der unvergleichbaren Atmosphäre begeistert. Von  den meisten Restaurants aus hat man die Windmühlen stets im Blick. Gerade am Abend, wenn die Sonne längst am Horizont verschwunden ist, könnte es kaum romantischere Locations geben, als jene in der ersten Reihe von Little Venice auf Mykonos.

Erstklassige Lage der Restaurants in Little Venice, mit Blick auf die Kato Mili Windmühlen / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com
Erstklassige Lage der Restaurants in Little Venice, mit Blick auf die Kato Mili Windmühlen / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com

Ehe ich mich nun aber völlig in den schönen Straßen von Mykonos Stadt verliere, kehre ich noch in eines der gemütlichen Cafés, direkt am Hafen, ein. Von dort aus lässt sich das lebendige Treiben auf der Uferpromenade verfolgen. Einfach nur mal Chillen und das wunderbare Wetter genießen, das tut gut.

Um 17:00 Uhr nimmt die Costa Deliziosa Kurs auf Dubrovnik.

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Tag 08: 27. Juli 2018 ein Tag auf See

Den Gedanken freien Lauf lassen

Nach so vielen interessanten Eindrücken in den letzten Tagen fällt der heutige Tag komplett als Ruhetag aus. Wie ich schon einige Male festgehalten habe, eignen sich die sehr schönen Außendecks der Costa Deliziosa perfekt zum „nichts tun“. Und so versinke ich auf einer der Sonnenliegen an einem ruhigen Plätzchen. Die ebenfalls mehrfach gelobte Lido-Bar am Heck bleibt dabei natürlich in Reichweite.

Meine aktuelle Reiseroute mit der Costa Deliziosa ist absolut keine herausragende und wird im Prinzip von allen namhaften Anbietern im Mittelmeer befahren. Dennoch gefallen mir die Häfen, die ich zum Teil noch nicht kannte, wirklich ausgezeichnet. Leider sind die Tourismuszahlen in den letzten Jahren geradezu explodiert, was sich oft negativ auf die örtliche Infrastruktur auswirkt. Gerne wird dementiert, dass sich die Anzahl der Kreuzfahrttouristen in den jeweiligen Städten bemerkbar macht. Das sehe ich jedoch komplett anders, denn zur gestiegenen Anzahl an Hotelgästen schieben sich nicht selten noch bis zu 10.000 Kreuzfahrttouristen zusätzlich durch kleine Gassen und Straßen. Der logische Menschenverstand lässt bereits ahnen, dass dies nicht angenehm sein kann und örtliche Infrastrukturen an ihre Grenzen treibt. Ich bin wirklich froh, dass die Liegezeiten der Costa Deliziosa zumindest teilweise von denen der anderen Kreuzfahrtschiffe abweichen. So kann man die Städte immerhin für 1-2 Stunden ohne Massentourismus genießen.

Längste Mondfinsternis des 21. Jahrhunderts

Am Abend gibt es dann doch noch ein mehr oder weniger großes Ereignis, die mit 103 Minuten längste totale Mondfinsternis des 21. Jahrhunderts. Nach der Mondfinsternis vom 31. Januar war es bereits die zweite in diesem Jahr. Erst am 09. Juni 2123 wird es eine noch etwas längere Mondfinsternis geben. Die werde ich wohl dann leider nicht sehen können. Das Bild zeigt den Mond zum Zeitpunkt, als er völlig vom Erdschatten verdeckt ist. Auf einem sich bewegenden, fahrenden Schiff nicht ganz perfekt festzuhalten aber immerhin.

Totale Mondfinsternis 27.07.2018 / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com
Totale Mondfinsternis 27.07.2018 / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com
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Tag 09: 28. Juli 2018 Dubrovnik

Die Perle der Adria

Aufgrund ihrer kulturellen Bedeutung wird Dubrovnik auch als „Perle der Adria“ bezeichnet. Die Costa Deliziosa macht um 08:00 Uhr am Kreuzfahrtterminal der kroatischen Adriastadt fest. Etwas ungünstig geregelt ist der kostenpflichtige Shuttlebus in die Altstadt von Dubrovnik. Es gibt für die Anzahl der wartenden Menschen viel zu wenig Busse. Da die Costa Deliziosa nur bis 13:00 Uhr im Hafen liegt, entschließe ich mich nach einer Stunde Wartezeit dazu, mit dem Taxi in die Stadt zu fahren.

Mein letzter Besuch in Dubrovnik liegt etwa 14 Jahre zurück. Die Stadt hat an Schönheit nichts verloren. Die mittelalterliche Architektur innerhalb der 1940m langen Stadtmauer ist einzigartig. Ich entschließe mich zu einer Umrundung der Stadtmauer, die in ihrer kompletten Länge begehbar ist und immer wieder bezaubernd schöne Ausblicke über die roten Ziegeldächer der Stadt ermöglicht. An kaum einem anderen Ort der Welt vereinen sich so viele perfekt aussehende Gebäude im romanischen, gotischen und Renaissance-Stil wie in Dubrovnik. Nicht umsonst war Dubrovnik Drehort für die US-Fernsehserie „Game of Thrones“, was dem Tourismus nochmals einen ordentlichen Schub bescherte.  

Blick von der Stadtmauer auf Dubrovnik / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com
Blick von der Stadtmauer auf Dubrovnik / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com

Eine Stadt vor dem Kollaps

Während sich in den anderen Städten dieser Kreuzfahrt die Anzahl an Tagestouristen einigermaßen im Rahmen hielt, so ist sie in Dubrovnik kaum zu ertragen!  Die Schönheit der unzähligen Denkmäler, Sehenswürdigkeiten und historischen Gassen ist nur mit Mühe in Ruhe zu bestaunen. Immer wieder bin ich gezwungen, im Fluss der Touristenmassen mit zu schwimmen. Man kann sich glücklich schätzen, nach 500m Stadtlauf nicht von mindestens einer Selfie-Stange erschlagen worden zu sein. Auf der Stadtmauer herrscht zum Teil ein so großes Gedränge, dass der oben verlaufende Weg regelrecht verstopft. Das benötigte Zeitfenster für eine komplette Umrundung der Stadtmauer sollte mindestens 1,5-2 Stunden betragen. Zwar gibt es insgesamt drei Auf- und Abgänge über die man die Mauer auch vorzeitig verlassen könnte, doch die sind ebenfalls hoffnungslos verstopft. Es ist mir ein Rätsel, wieso die Besucherzahl nicht zumindest auf der Stadtmauer reduziert wird.

Zusammenfassend halte ich fest, dass Dubrovnik im Vergleich zu meinem letzten Besuch eine Perle geblieben ist, es jedoch erhebliche Unterschiede in Puncto Tourismus gibt. Die Stadt steht kurz vor dem Kollaps, wenn die Touristenzahlen oder die Anläufe der Kreuzfahrtschiffe pro Tag nicht dauerhaft beschränkt werden. Zumindest in Dubrovnik habe ich allerdings das Gefühl, dass die Tagestouristen der Kreuzfahrtschiffe nicht das alleinige Problem sind. Die Busparkplätze vor der Stadt platzen ebenfalls aus allen Nähten.

Dubrovnik Altstadt / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com
Dubrovnik Altstadt / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com

Um 13:00 Uhr verlässt die Costa Deliziosa den letzten Hafen dieser Kreuzfahrt und nimmt Kurs auf Venedig.

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Tag 10: 29. Juli 2018 Venedig

Das Fazit der Kreuzfahrt – Lob und Kritik

Die Ankunftzeit der Costa Deliziosa um 09:00 Uhr ist ideal, denn so wird das morgendliche Einlaufen in Venedig zu einem letzten Höhepunkt der Kreuzfahrt. Noch einmal gleitet die Costa Deliziosa vorbei am Markusplatz, um wenig später am Kreuzfahrtterminal festzumachen. Mit etwas Wehmut gehe ich von Bord und blicke insgesamt auf eine sehr schöne Kreuzfahrt zurück. Die Costa Deliziosa hat letztendlich die Erwartungen erfüllt. Natürlich darf man keinen Luxus voraussetzen und insbesondere im Buffetrestaurant hätte ich mir etwas mehr Abwechslung in den 7 Tagen an Bord gewünscht. Einen ernsthaften Grund für Kritik gibt es allerdings nicht. Der Service im Hauptrestaurant könnte etwas engagierter gegenüber Reisegästen sein, die vorher ein Getränkepaket gebucht haben. Deutsche Reisegäste zählen allgemein offenbar nicht zu den beliebtesten beim Servicepersonal, denn hier waren deutliche Unterschiede beim Service im Vergleich zu Reisegruppen aus anderen Ländern erkennbar. Die Frage nach dem „Warum“, interessiert mich als Reisegast eigentlich wenig, der negative Eindruck bleibt am Ende. Die angelaufenen Häfen waren, ich sagte es bereits, durchweg sehr schön und interessant, obwohl die Route an sich kompletter Mainstream war.

Sowohl für Paare als auch für Familien mit Kindern sind Route und Schiff zu empfehlen! Für eine längere Reisedauer als 7-14 Tage ist die Costa Deliziosa aufgrund der geringen, kulinarischen Abwechslung nur bedingt eine Empfehlung. Kabine, Sauberkeit und Schiffszustand waren einwandfrei.

Ankunft in Venedig mit der Costa Deliziosa / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com
Ankunft in Venedig mit der Costa Deliziosa / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com
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Oliver Asmussen
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