Traumwelten Südamerika mit MS Amera Teil 2

MS Amera vor Ilha Grande / Foto: madle-fotowelt

Mit der MS Amera, Phoenix Reisen Bonn, von Buenos Aires über Manaus nach Deutschland

Im zweiten Teil unseres Reiseberichtes, der Traumwelten in Südamerika, nehmen wir Euch mit nach Brasilien. Wir starten in Rio Grande do Sul. Über Balneário Camboriú und Ilhabela erreichen wir Ilha Grande. Orte voller Gegensätze prägen diesen Reiseabschnitt.

Hinweis: Unter dem Stichpunkt ,Schlagzeile aus der Heimat‘ zitieren wir hier die Headline der Bordzeitung.

Tag 6 – Rio Grande do Sul– Brasilien

Samstag, 29.02.2020

Die bisherigen Tage sind geprägt durch die Ausflüge, inklusive zeitigem Wecken. So erwachen wir ganz ohne Handyklingeln an einem neuen Morgen wieder als Urlauber.
Die MS Amera läuft erstmals einen brasilianischen Hafen an und muss hier für das Land zugelassen werden, ein operativer Stopp.

Langsam fährt die Amera auf Rio Grande do Sul zu. Ein sonniger Morgen lockt viele Passagiere auf die Decks. Delphine spielen vor dem Bug und sind ein begehrtes Fotomotiv, wenn man sie dann auch schnell genug erwischt. Gegen 12:00 Uhr wird das Schiff mit Schlepper- Unterstützung gedreht und die letzten Meter rückwärts an die Pier gezogen.

Begrüßung in Rio Grande / Foto: madle-fotowelt

Die Gäste erwartet an Land eine traditionelle Gruppe mit Tanz und Musik. Ein wunderbares Willkommen, wie es viel zu selten vorkommt. Wir denken hierbei gern an die Anläufe in Travemünde, welche regelmäßig durch Lübecks Freibeutermukke begleitet werden.

Ausflüge sind an diesem Tag seitens Phoenix nicht vorgesehen. Man kann jedoch das Schiff verlassen und das Hafenumfeld erkunden oder mit dem Taxi in die nächste, drei km entfernte Ortschaft fahren.

Maritimer Fischmarkt auf Deck 11

Für alle Gäste an Bord wird zum Mittag ein exklusives Fischbuffet auf Deck 11 vorbereitet.

Diverse Spezialitäten verwöhnen die Gaumen und Augen und wurden in dieser Vielfalt vorher noch nicht in den Restaurants angeboten. Wow! Bezaubernd sind auch einige Eisfiguren, welche zwischen den Ständen platziert sind und in der Sonne langsam vor sich hin tropfen.

White Night

Ein Thema am Nachmittag ist bereits die anstehende ‚White Night‘. Wir denken an die Aussage der Dame zur Karnevalsparty (die erste Party seit acht Wochen). Nun steht nach wenigen Tagen bereits das nächste Tanzevent an.

(Fast) Alle Gäste in weiß gekleidet, ist es ein Highlight, welches es mittlerweile auf vielen Schiffen gibt. Nichts desto trotz bleibt es eine besondere Veranstaltung. Ähnlich wie diverse Mottopartys, welche bei den Reedereien schon Kult sind. Langeweile? Garantiert nicht!

White Night auf MS Amera / Foto: madle-fotowelt

Um 20:00 Uhr verlässt die MS Amera Rio Grande do Sul mit Kurs Balneário Camboriú. Vor uns liegen 413 Seemeilen (765 km).

Schlagzeile aus der Heimat: RKI sieht weiterhin geringes bis mäßiges Risiko durch das Coronavirus.

 

Tag 7 – Seetag – Brasilien

Sonntag, 01.03.2020

Seetag – die MS Amera wiegt sich sanft durch den Südatlantik Richtung Norden. Bei angenehmen Temperaturen und einer seichten Brise sortieren wir unsere bisherigen Erinnerungen, planen die nächsten Tage. Wir nehmen das Tagesprogramm zur Hand. Es sieht verändert aus. Zum ersten Mal fällt uns bewusst auf, wie umfangreich die Unterhaltung an Bord ist, Bodyforming, Sitzgymnastik, Vorträge, Sportangebote, Skat-Turnier, Bingo und sehr vieles mehr. Dieses wird im weiteren Reiseverlauf noch wichtig werden.

Für uns bleibt es bei einem ruhigen Tag – ein Urlaubstag. Am Abend verzaubert Corina Zurbuchen die Gäste mit den Hits von Tina Turner. Der Tag ging schlafen.

Schlagzeile aus der Heimat: Anti-Corona-Maßnahmen in Deutschland: ITB wird abgesagt

Tag 8 – Balneário Camboriú – Brasilien

Montag, 02.03.2020

Tendern vor Traumkulisse nicht möglich

Am frühen Morgen erreichen wir Balneário Camboriú. Schon aus der Ferne erhebt sich die weiße Skyline aus Hochhäusern am Ufer. Die MS Amera fährt ruhig durch eine lange Dünung. Was während der Fahrt gar nicht auffällt, zeigt sich nach dem Ankern als starke Auf- und Abbewegung des Schiffes.

Aus dem Lautsprecher schallt die morgendliche Ansage des Kreuzfahrtdirektors bereits mit dem Hinweis, dass es mit dem Tendern schwierig werden könnte. Ein Raunen durchdringt den Raum. Nach dem Seetag wollen alle an Land. Versuch macht klug, sagt der Volksmund. Ein Tender wird zu Wasser gelassen, doch es zeigt sich, dass das kleine Boot und die MS Amera nicht synchron in der Dünung zum Liegen kommen. Die Diskrepanz ist zu groß, das Ausbooten wird abgesagt – safty first. Das Raunen wiederholt sich, trotz der ausführlichen nautischen Erklärung von der Brücke.

Nachdenklich Teil 1: Ich ertappe mich, wie ich über dieses Unverständnis der Gäste mit dem Kopf schütteln muss.

Gern würde ich bei der Besprechung auf der Brücke Mäuschen spielen, denn kurze Zeit später wird bekannt gegeben, dass wir 10 Seemeilen nach Süden in eine andere Bucht ausweichen und dort einen weiteren Versuch unternehmen werden.

Der zweite Versuch – Tendern abseits der Traumkulisse

Die MS Amera lichtet den Anker und geht auf Südkurs. Eine Stunde später erreichen wir die geschützte Bucht. Erneut wird ein Tender zu Wasser gelassen, probiert das Anlegen und geht zur Probefahrt an die Pier in Porto Belo. Im Hintergrund werden alle Ausflüge umgeroutet. Die Agenturen an Land haben für die längeren Anfahrten zu den Zielen zusätzlich Busse geordert.
Die Brücke gibt über Lautsprecher grünes Licht für alle Ausflüge. Aus dem Raunen wird ein: „Geht doch!“ – als wäre dieses selbstverständlich!? Von unserer Seite ein großes Dankeschön an alle Beteiligten für dieses flexible Handeln.

Auch wenn die Bucht geschützt liegt, ist die Bewegung zwischen Schiff und Tender immer noch sehr groß.

Nachdenklich Teil 2: Trotz des nicht ungefährlichen Einstiegs sind alle vor Ort, vom Leistungssportler bis zu ‚muss das wirklich sein?‘  Der Ausflug ist schließlich bezahlt und ich muss da mit. Dieses auch vor dem Hintergrund, dass wir vor einigen Tagen bei weit aus ruhigerem Wetter bereits Verletzte beim Ein- und Ausstieg hatten. Selbsteinschätzung trifft hier zum Teil auf Selbstüberschätzung.

Die Crewstärke an der Tenderpier wird verstärkt, um maximale Sicherheit zu gewährleisten, doch wie gesagt …

Alles läuft gut und wir kommen sicher an Land. Die Busse stehen bereit, der Ausflug kann beginnen.

Tender MS Amera / Foto: madle-fotowelt

Mit der Sauna auf Tour

Gern hätten wir die Tour nach Blumenau gebucht, doch ausgebucht ist ausgebucht. So freuen wir uns auf eine Seilbahnfahrt hoch in einen Urwaldpark mit neuen Eindrücken.

Wir besteigen den Bus. Der erste Eindruck: Es ist mächtig warm hier drinnen. Richtig – die Klimaanlage im Bus ist defekt. In der Kürze der Zeit hat der Fahrer dieses nicht geprüft. Für die Rückfahrt wird jedoch ein funktionierendes System zugesagt. So fahren wir mit unserer Sauna nach Balneário Camboriú. Bei 47° im Fahrzeug kann eine Stunde Fahrt schon lang werden. Ich dachte derweil an die S-Bahn im sommerlichen Hamburg, somit für mich kein Thema? Ok – ich fahre nicht gern S-Bahn im sommerlichen Hamburg.

Zu Besuch im Urwald

‚Zu Besuch im Urwald‘ war der Titel unserer Tour. Der Bus stoppt direkt an der Seilbahn-Talstation. Unser Guide besorgt schnell die Tickets und schon geht es bergauf. Ein erster Blick über den Wald von oben zeigt eine andere Welt.

Wir sind gespannt auf den Park und die Erwartungshaltung der Teilnehmer. Wir kennen derartige Parks in Deutschland als eingezäunte Areale mit lokalem Tierbestand, Volieren für Vögel und speziellen Anlagen für Raubtiere – und hier?

Park Unipraias / Foto: madle-fotowelt

Eine erste Erklärung unseres lokalen Guides bringt Ernüchterung. Der Park zeigt in der Tat den Urwald wie er an diesen Berghängen in der Region zu finden ist. Tiere werden hier jedoch nicht gehalten. Es ist durchaus möglich, dass sich welche aus den umliegenden Gebieten hier aufhalten, in der Regel meiden sie jedoch den menschlichen Trubel.

Die Enttäuschung ist in einigen Gesichtern abzulesen und wird von anderen direkt geäußert. Wir finden den Park ansprechend und die Erklärungen unseres Guides ausführlich. Ein kurzer Stopp am Aussichtspunkt ist fantastisch. Von hier oben haben wir einen tollen Blick über die Skyline. Nach dem Rundgang und vielen Stufen durch die Fauna fahren wir mit der Seilbahn auf der anderen Seite des Berges, hinab zum Strand. Aus der geplanten Strandfreizeit wird, bedingt durch die notwendige Verlegung des Liegeplatzes, ein zwanzig – minütiger Spaziergang. Kurz bevor die Seilbahn schließt, fahren wir zurück zur anderen Bergseite und gehen zum Bus, welcher jetzt mit funktionierender Klimaanlage bereitsteht.

Balneário Camboiú / Foto: madle-fotowelt

Tendern mit Sintflut

Angekommen im Tenderhafen soll die Möglichkeit bestehen noch am Strand zu verweilen. Als der Bus stoppt, setzt jedoch sehr heftiger Regen ein. Gut, wer einen Schirm dabei hat. Auf den Strand wird schnell entschlossen verzichtet und es geht mit zügigen Schritten zum Tenderboot.

Bedingt durch die hohe Luftfeuchtigkeit, die Wärme und die Menge der durchnässten Personen sind alle Scheiben des Bootes beschlagen. Selbst der Schiffsführer kann kaum etwas erkennen. Durch einen Spalt der leicht geöffneten Luke navigiert er vorsichtig zur MS Amera zurück. Der Wind frischt inzwischen merklich auf und das Tendern wird für einige der Gäste beschwerlich. Auch die Dünung ist wieder stärker geworden. So wird der Wechsel vom Tender zum Schiffe fast zum Abenteuer. Die Crew ist wieder sehr präsent und aufmerksam, so kommt es beim Boarding zu keinen Zwischenfällen, soweit wir feststellen können.

Um 19.00 Uhr Ortszeit lichten wir den Anker und nehmen Kurs auf Ilhabela.

Im Abendprogramm gibt es Classic on the Rocks mit Julia Graeber (Geige) und Pablo Grande (Gesang).

Violistin Julia Graeber / Foto: madle-fotowelt

Entfernung bis zum Ziel: 279 Seemeilen (517 km)

Schlagzeile aus der Heimat: EU fürchtet neue Flüchtlingskrise

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Tag 9 – Ilhabela – Brasilien

Dienstag, 03.03.2020

Eine angenehme Sturmfahrt

Am Morgen befinden wir uns in einer starken Dünung. Die Restaurants sind merklich leerer als an den Vortagen. Um zehn Uhr der tägliche Status von der Brücke. Es wird von Windstärke 8 mit bis zu 5m Wellenhöhe berichtet.

Die MS Amera gleitet, für uns angenehm, durch die Wellenberge und -täler. Seitliche Schläge auf das Schiff gibt es nicht. Ein schöner Tag auf See, wie wir ihn seit 2013 nicht mehr erleben durften.

Gegen Mittag sichten wir am Horizont die ersten Umrisse unseres Zieles – Ilhabela. Bereits am Morgen sprechen wir mit dem Kapitän, bezüglich des Seegangs und der Anlandung. Hier werde es keine Schwierigkeiten geben. Die MS Amera wird geschützt hinter einer Landzunge auf Reede gehen.

Die Bewölkung nimmt langsam ab, bei gleichbleibender Windstärke, während wir uns weiter Ilhabela nähern. Das Schiff tanzt entspannt auf den Wellen. Die Inselgruppe wird deutlicher und die angekündigte Landzunge zeichnet sich ab.

Ilhabela / Foto: madle-fotowelt

Willkommen im Paradies

Wir drehen nach Steuerbord und aus der Bewegung über die Längs- wird für einige Minuten ein Schwanken über die Querachse des Schiffes. Die Landzunge ist umrundet. Ruhe kehrt ein. Der Blick schweift durch die Bucht hinauf zu den Berghängen. Von hier aus betrachtet wieder eine Traumwelt.

Die Orte schmiegen sich in Ufernähe an die Hügel. Beim Blick in die Höhe sieht man nur noch Wald, durchdrungen von einigen Wasserfällen. „70% der Inselgruppe stehen unter Naturschutz …“, erfahren wir von der Brücke. Dieses bestätigt unseren Eindruck, eines (fast) ursprünglichen Paradieses.

Ausflüge sind für diesen Tag nicht geplant. Wir beschließen an Bord zu bleiben. Eine gute Entscheidung, wie wir im Nachhinein feststellen durften.

Wetterwechsel im Zeitraffer

Wir wissen nicht, ob das Wetter an diesem Tag, für diesen Ort repräsentativ ist. Für uns waren es beeindruckende Momente.

Gerade noch ist der Himmel blau. Wie aus dem Nichts bilden sich über den Bergen riesige Wolkenstrukturen. Wir befürchten schon die nächsten schweren Regenfälle, welche jedoch ausbleiben. Während sich die Wolken weiter auftürmen, schweben Teile von ihnen über den Wald in Richtung Küste. Gerade war ein Ort noch zu sehen, schon ist er verhüllt. Durch eine kleine Wolkenlücke liegt ein Ort in bestem Sonnenschein, ohne dass die Umgebung zu sehen ist. Das Bild eines Dorfes in einem Bilderrahmen aus Nebel.

Während sich die Nebel in einem Teil der Bucht auflösen, verschwindet ein anderer Teil, welcher gerade noch in klarer Luft erstrahlte. Es ist schwer das gesehene zu beschreiben. Als die Dämmerung einsetzt und wir die Anker lichten, bleibt der Gedanke an den Film `The Fog, Nebel des Grauens‘ – nur in Schön.

Wolken in Ilhabela / Foto: madle-fotowelt

50er Jahre Show

Während wir noch unsere Eindrücke verarbeiten, schlendern die ersten Damen bereits in Petticoats über das Deck. Für den Abend ist das Thema 50er Jahre ausgerufen. Eine Buddy Holly Show und Musik aus der Zeit in Harry´s Bar runden den Abend ab.

An dieser Stelle sei angemerkt: In Buenos Aires hörten wir einige Stimmen, welche sich über zu wenig Events an Bord, während der ersten acht Wochen beklagten. Diese Zeit können wir selbstverständlich nicht reflektieren. Für uns steht jedoch fest, dass seit Buenos Aires jeden Abend etwas auf dem Programm steht und sicher die meisten Gäste ihr Party Thema finden können.

Entfernung bis zum Ziel: 112 Seemeilen (207 km)

Schlagzeile aus der Heimat: Situation heute ganz anders als Flüchtlingskrise 2015

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Tag 10 – Ilha Grande – Brasilien

Mittwoch, 04.03.2020

Wo sind wir?

Am Morgen des 10. Tages erreichten wir Ilha Grande. Wieder ein Fischerort jenseits des Tourismus? Wir sind gespannt. Die Ankündigung hört sich zwiespältig an. Von der Reede aus sehen wir flache einfache Häuser. In der Bucht liegen viele kleine Boote vor Anker, dahinter ein schöner Strand, so der erste Eindruck. Wir tendern an Land.

MS Amera auf Reede / Foto: madle-fotowelt

Eine andere Welt

Bereits beim Aussteigen empfinden wir eine besondere Stimmung, welche dem Ort inne zu wohnen scheint. Wir laufen zunächst die Strandpromenade entlang, wenn man sie als solches bezeichnen kann. Den befestigten Weg säumen landseitig, kleine Kneipen, Bars und Restaurants. Auch Souvenirläden finden sich. Eigentlich sind es keine Häuser, wie man sie erwartet. Zum Teil gemauerte Gebäude wechseln sich mit einfachen Hütten ab. Hochhäuser? Fehlanzeige! Herrlich!

Motorisierte Fahrzeuge sind auf der Insel nicht erlaubt. Wir sehen während unseres Aufenthaltes lediglich zwei Polizeimotorräder, einen Radlader und einen Traktor.

Ilha Grande / Foto: madle-fotowelt

Wir gehen landeinwärts durch den Ort. An den unbefestigten Wegen, welche dort als Straßen gelten, ziehen sich die Hütten und kleine Häuser zwischen den Palmen. Alles wird auf Karren transportiert, Lebensmittel, Baumaterial und andere Versorgungsgüter sollen hier nur als Beispiel dienen. Die Menschen machen einen entspannten Eindruck, so als würde die Zeit hier stillstehen. Wir ertappen uns dabei, dass aus unserem Sightseeing-Schritt, ein fast andächtiger Spaziergang wird. Es ist eine ruhige entspannte Welt, eine Welt von Aussteigern, so kommt es uns vor. Die Jugend dominiert eindeutig die Bevölkerungsstruktur.

Wir gehen Richtung Strand. An einem Bach verweilen wir und beobachten verschiedene Krabben, welche vor ihrer Höhle sitzen und mit ihren Scheren winken, um Weibchen anzulocken. Diese Szenerie finden wir hier absolut passend.

Meditatives Strandleben

Am Strand angekommen, genießen wir die Atmosphäre. Es ist bewölkt, aber warm. Landseitig säumen auch hier kleine Bars und Häuser das Panorama. Seeseitig liegen die kleinen Fischer– und Ausflugsboote vor uns. Im Hintergrund ragt, fast mächtig, die MS Amera empor. Die Leute laden zu Bootsausflügen ein, welches wir ablehnen müssen. Unsere Liegezeit ist zu kurz und es gibt sicher auch so noch einiges zu entdecken. Wir gehen hinunter zur Wasserkante. Der Sand fühlt sich grob und gleichzeitig fein unter unseren Füßen an. Bleibt man kurz stehen, werden durch die seichten Wellen die Kiesel fortgespült und man sinkt merklich ein, wird Teil des Ufers. Ein magisches Gefühl, wieder passend zu diesem besonderen Ort.

Wir verweilen unter einem riesigen Baum ein wenig und beobachten das Treiben der Einheimischen und Gäste. Ein Fischer sitzt im Sand und flickt sein Netz. Leise brasilianische Klänge aus den Bars vereinen sich mit dem Rauschen der Wellen zu einer ganz neuen Komposition. Wie in einem Südseefilm, welcher im Fernsehstudio nachvertont wurde, ist es ein Liveerlebnis – genannt Urlaub.

Strand von Ilha Grande / Foto: madle-fotowelt

Es fällt uns schwer sich von diesem Traum zu lösen, doch es ist an der Zeit den Rückweg anzutreten. Langsam bewegen wir uns am Strand zurück zur Tenderpier. Ein letzter Blick und viele spezielle Eindrücke begleiten uns auf dem Weg zur MS Amera.

Wir verlassen Ilha Grande mit Kurs Rio de Janeiro, dem nächsten Highlight unserer Reise. Auf dem Abendprogramm stehen ‚Traumschiffmelodien‘ mit Violinistin Julia Graeber.

Um 06:45 Uhr soll der Lotse an Bord kommen. Wir stellen den Wecker vorsichtshalber auf 05:00 Uhr, um die Einfahrt nach Rio de Janeiro nicht zu verpassen.

Entfernung bis zum Ziel: 100 Seemeilen (185 km)

Schlagzeile aus der Heimat: Leipziger Buchmesse wegen Coronavirus abgesagt

Alle Bilder aus Ilha Grande

Ausblick

Im dritten Teil geht es unter anderem weiter nach Rio de Janeiro und Salvador de Bahia. Es bleibt spannend.

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Jürgen Scholüke
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