Kreuzfahrtboom stärkt deutsche Werft Industrie

So soll die Erweiterung der Halle der MV Werften in Rostock einmal aussehen. Foto: MV Werften
So soll die Erweiterung der Halle der MV Werften in Rostock einmal aussehen. Foto: MV Werften

MV Werften erweitern Hallenkomplex

Immer mehr neue Kreuzfahrtschiffe bedeuten auch immer mehr Kapazitäten in den Werften. Deutschland gehört im Kreuzfahrtschiffsbau zu den global wichtigsten Schiffsbauern. Neben der Meyer Werft in Papenburg sticht derzeit auch MV Werften hervor.

Am 09. August haben am MV Werften Standort in Rostock die Arbeiten zum neuen Hallenkomplex begonnen. Hier sollen später die Paneel- und Sektionsfertigung einziehen. Mit einem Volumen von rund 80 Millionen Euro ist der Neubau eine der größten Unternehmensinvestitionen der vergangenen Jahrzehnte.

Der erste Spatenstich zur Erweiterung der Halle in Rostock. Foto: MV Werften
Der erste Spatenstich zur Erweiterung der Halle in Rostock. Foto: MV Werften

Modernste Technik

Der erste Spatenstich für die neue Halle wurde vom Genting-CEO Tan Sri Lim Kok Thay, Wirtschaftsminister Harry Glawe, Rostocks Oberbürgermeister Roland Methling und MV-Werften-Geschäftsführer Holger Tepper ausgeführt. Später einmal soll die Halle 385 Meter lang und 99 Meter breit sein. In der Höhe wird die weithin sichtbare Halle 24 Meter messen und als Herzstück eine hochproduktive semiautomatische Paneellinie, eine der modernsten Schweißanlagen der Welt beherbergen.

Sie kann Paneele von bis zu 25 x 16 Metern unter Einsatz des Laser-Hybrid-Verfahrens fertigen. Diese Technik ermöglicht Schweißen bei hoher Geschwindigkeit und in höchster Qualität bei weniger Wärmeeinbringung. Neben der Paneellinie werden auch eine Sektionsfertigungs- und eine Sektionsausrüstungslinie in der Halle 11 untergebracht. Die Anlagen werden im Sommer 2018 in Betrieb gehen. Im künftigen Schiffbaukomplex werden dann 80 Großsektionen je Schiff der 342 Meter langen Global Class gefertigt.

„Mit den neuen Anlagen werden wir die Kapazität unserer Stahlvorfertigung deutlich erhöhen – und somit auch unsere Produktivität“, so Geschäftsführer Holger Tepper während der Veranstaltung. „Rund 200 Mitarbeiter werden im Hallenkomplex 11 tätig sein.“ Mittelfristig wird die Belegschaft am Standort auf rund 1.000 Mitarbeiter verdoppelt. Insgesamt werden im Rahmen des umfassenden Investitionsprogramms der Werftengruppe über 100 Millionen Euro in Rostock investiert, davon rund 80 Millionen Euro in die neue Halle. Damit ist sie eine der größten Investitionen, die ein Unternehmen in den letzten Jahrzehnten in der Region getätigt hat.

Erste Neubauten schon ausgeliefert

Erst in der vergangenen Woche wurde der erste Neubau abgeliefert. Das Flusskreuzfahrtschiff Crystal Bach (Wir berichteten) für die Crystal River Cruises, die im übrigen wie die Werft zum Genting-Konzern gehört. In diesem Jahr wird noch ein weiteres Flusskreuzfahrtschiff folgen und zwei weitere sind bereits angekündigt. 2019 bis 2021 werden dann die ersten Hochseekreuzfahrtschiffe folgen, die jeweils 20.000 BRT Polarexpeditionsschiffe der Endeavor-Klasse für Crystal Yacht Cruises. Die ganz großen Kreuzfahrtschiffe sollen ab 2020 folgen, dann wird das erste Kreuzfahrtschiff der Global-Klasse erwartet, die mehr als 200.000 BRT groß sind.

Oliver Asmussen
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