Reisebericht Teil 3: Von Brasilien nach Kuba – Kreuzfahrt mit der MS Hamburg

MS Hamburg vor Strandbar Grand Turk Island. / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com
MS Hamburg vor Strandbar Grand Turk Island. / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com

Mit der MS Hamburg von der Bacardi-Insel Cayo Levantado zu entlegenen Inseln der Bahamas, bis zur einer der faszinierendsten Städte der Welt

Die Kreuzfahrt beginnt in Brasilien, das Ziel ist Kuba: Im dritten Teil meines Reiseberichts reise ich mit der MS Hamburg von Plantours Kreuzfahrten von der Bacardi-Insel Cayo Levantado zu entlegenen Inseln der Bahamas und besuche noch einmal die abwechslungsreiche Stadt Havanna inkl. farbenfrohem Abendprogramm. 

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Tag 19: 18. Februar 2018 Cayo Levantado, Dominikanische Republik

Wale in Sicht

Nachdem in der Nacht die Windböen wieder ordentlich Salzwasser auf den Aussendecks verteilt haben, spült ein starker Tropenregen heute Vormittag alles wieder von Bord. Regen und Sturm scheinen auf dieser Kreuzfahrt unser ständiger Begleiter zu sein, allerdings bisher mit einem perfekten Timing. Kein Landgang ist bis dato „ins Wasser gefallen“, keine Veranstaltung an Deck musste ausfallen. Da lässt man das bisschen Regen und Wind doch gerne über sich hinweg ziehen. Bei der Einfahrt in die Bucht von Samaná springen hier und da einige Wale hoch aus dem Wasser. Aufgrund des Regens ist die Sicht leider sehr eingetrübt. Die Bucht von Samaná ist eine Meeresbucht im Nordosten der Dominikanischen Republik und ein gutes Revier, um Wale zu beobachten. „Whale Watching“ ist in dieser Region eine wichtige Einnahmequelle.

Cayo Levantado – die Barcadi Insel

Das perfekte Timing setzt sich fort, denn kurz nach Ankunft der MS Hamburg vor der kleinen Insel Cayo Levantado, die sich direkt in der Bucht von Samaná befindet, ziehen sich die Regenwolken auf die Halbinsel Samaná zurück und machen den Weg frei für die Sonne.

Cayo Levantado ist eine Insel wie aus dem Werbeprospekt. Und in der Tat wurde an einem der beiden Puderzuckerstrände im Jahr 1992 ein Bacardi Werbespot gedreht, der die Insel zur weltweit bekannten Bacardi-Insel gemacht hat. Der Werbespot hat seinerzeit das Karibik-Bild einer ganzen Generation geprägt, den klangvollen Beinamen trägt sie noch heute. So und nicht anders muss die Karibik aussehen. Die Insel ist gerade einmal zwei Kilometer lang und 500 m breit, verfügt über zwei Traumstrände und steht komplett unter Naturschutz. Leider wurde im Jahr 2006 das 5-Sterne Hotel Gran Bahia Principe Cayo Levantado auf der Südwestseite der Insel erbaut, was das paradiesische, ursprüngliche Bild der Insel veränderte. Dennoch ist Cayo Levantado immer noch ein Traumziel und besonders am Abend, wenn die Tagestouristen die Insel in Richtung Samaná verlassen haben, kommt absolut das Barcadi-Feeling aus dem früheren Werbespot auf. An einer kleinen Strandbar lassen sich neben Barcadi auch andere leckere Cocktails ordern.

Cayo Levantado Beach und MS Hamburg abends. / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com
Cayo Levantado Beach und MS Hamburg abends. / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com

Sternenhimmel wie am Grand Canyon

Ich nutze den letzten Tender zurück zur MS Hamburg. Kurz vor Sonnenuntergang wird der Anker gelichtet und die MS Hamburg gleitet langsam aus der Bucht von Samaná heraus in Richtung Turks&Caicos Inseln. Der Abend ist herrlich und von der Aussichtsterrasse vor dem Palmgarten lässt sich ein außergewöhnlicher Sternenhimmel beobachten. Die Luft ist extrem klar und trocken, was die Sichtbarkeit der Sterne deutlich erhöht. Sogar die Milchstraße ist gut erkennbar und nach einiger Beobachtungszeit sehe ich tatsächlich auch zwei Sternschnuppen zu sehen. Einen so ausgeprägten Sternenhimmel habe ich in der Karibik bisher nicht gesehen.

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Tag 20: 19. Februar 2018 Cockburn Town,  Grand Turk, Turks & Caicos Inseln

Pünktlich um 11:00 Uhr erreicht die MS Hamburg ihr nächstes Ziel, den Ankerplatz vor Cockburn Town, der Hauptstadt des britischen Überseegebiets Turks- und Caicos Inseln. Cockburn Town liegt auf  der Insel Grand Turk, welche zugleich die größte Insel der Turks-Inseln darstellt. Das britische Überseegebiet setzt sich aus zwei Inselgruppen zusammen, den Turks- und den Caicos Inseln. In Cockburn Town gibt es einige kleine Kolonialbauten, darunter das Nationalmuseum und die Post.

Mit dem Minizug über Grand Turk Island. / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com
Mit dem Minizug über Grand Turk Island. / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com

Klein und fein statt monumental und pompös

Ich unternehme heute eine Inselrundfahrt mit einer kleinen „Bimmelbahn“, was eine willkommene Abwechslung zu den Tagesprogrammen der letzten Tage darstellt. Ich bin wirklich überrascht, denn die Insel ist sehr flach und trumpft nicht mit monumentalen Prachtbauten auf. Es sind die kleinen Dinge, die hier durchaus sehenswert sind. Mal von den schönen Stränden abgesehen, lohnt ein Besuch in der äußerlich unscheinbaren, aber von Innen sehr hübschen St. Mary´s Anglican Pro-Cathedral. Wir fahren weiter in Richtung Norden zum Grand Turk Lighthouse, einem 18m hohen Leuchtturm, der 1852 vom britischen Architekten Alexander Gordon erbaut wurde. Der Leuchtturm steht heute unter Denkmalschutz und ist noch in Betrieb.

Grand Turk Lighthouse, Turks and Caicos Islands. / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com
Grand Turk Lighthouse, Turks and Caicos Islands. / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com

Nach einer interessanten Rundfahrt über die Insel schaue ich mir noch das Gelände des Cruise Centers an, das ab 15:30 Uhr frei von Touristen ist. Die zwei großen Kreuzfahrtschiffe, die hier am Vormittag gelegen haben, sind inzwischen abgefahren. Bis vor wenigen Minuten sind die örtlichen Strände völlig überfüllt gewesen, nun kann die Insel durchatmen bis zur morgigen Ankunft der nächsten Megaliner. Es zeigt sich wieder einmal deutlich, dass auch ein touristischer Hotspot sehr idyllisch sein kann, wenn man ihn zur richtigen Zeit besucht. Ich genieße die Ruhe, die leeren Strände und entsprechend den üppigen Platz in der Anlage.

MS Hamburg vor Strandbar Grand Turk Island. / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com
MS Hamburg vor Strandbar Grand Turk Island. / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com

Am Abend kehre ich zur MS Hamburg wieder mit dem letzten Tender zurück. Mir hat der Aufenthalt auf Grand Turk gefallen, denn die Insel ist anders als die anderen, die wir bisher besucht haben. Und eine ausgewogene Abwechslung macht letztendlich doch eine interessante Kreuzfahrt aus.

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Tag 21: 20. Februar 2018 Great Inagua Island, Bahamas

Great Inagua ist eine Inselgruppe, die zu den Bahamas gehört und aus den beiden Inseln Great Inagua und Little Inagua besteht. Mit einer Größe von 1.544km² ist die rund 90km östlich vor Kuba gelegene Insel Great Inagua die drittgrößte der Bahamas. Die Haupteinnahmequelle ist die Salzgewinnung. Daher befinden sich auf der Insel mehrere Seen, der größte ist der 20km lange Lake Windsor. Von den etwa 1000 Einwohnern der Insel arbeiten 1/3 in der Salzfabrik. Die Hauptstadt Matthew Town hat keine touristischen Sehenswürdigkeiten zu bieten. Es gibt mehrere kleine Lebensmittelläden und Geschäfte sowie einen Laden mit Büroartikeln. Auf Great Inagua leben etwa 60.000 Flamingos. Die Insel ist flach, die Küste felsig und von einigen schönen Stränden umgeben.

MS Hamburg vor Great Inagua Island, Bahamas. / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com
MS Hamburg vor Great Inagua Island, Bahamas. / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com

Im Rausch  der Farben

Ich nutze den heutigen Vormittag für einen Spaziergang in östlicher Richtung unserer Anlegestelle. Zu entdecken gibt es eine Kirchenruine, die Reste einer kleinen Strandoase und außergewöhnlich farbenfrohe Felsabschnitte. Die Ruinen sind aus fotografischer Sicht interessant, denn man kann sie begehen und von innen heraus bieten sich außergewöhnliche Ausblicke. Vor den kleinen Strandbuchten und der Kirchenruine türmen sich sowohl im Flachwasser als auch am Ufer unzählige Gehäuse der Conch-Muschel auf. Eine so große Ansammlung habe ich bisher nirgendwo gesehen. Die Gebäude sind von einem der letzten Wirbelstürme zerstört worden. Ein Teil der ehemals weißen Puderzuckerstrände zeigt sich dem Besucher heute felsig, da der Sand abgetragen worden ist. Insgesamt betrachtet ist die Anlandung auf Great Inagua eine wunderbare Alternative zu den üblichen Kreuzfahrtzielen. Nur an wenigen Orten ist die Karibik noch in ihrer ursprünglichen Form zu bestaunen.

Und zu bestaunen gibt es auf Great Inagua noch etwas, dass ich in dieser Form anderswo  noch nicht gesehen habe. An einem Küstenstreifen haben sich offenbar Algen abgelagert, die am Nachmittag, bei seitlicher Sonneneinstrahlung, in einem auffälligen Orange reflektieren. Sie stehen in einem unglaublich farbintensiven Kontrast zum Sand, zum Wasser und zum Himmel. Die Natur ist ein großartiger Künstler, daran gibt es keinen Zweifel. Nur ungerne trenne ich mich von diesem Rausch der Farben.

MS Hamburg vor Great Inagua Island. / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com
MS Hamburg vor Great Inagua Island. / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com

Shuffleboard bei Windstärke 7

Der Nachmittag auf See bietet sich an, um endlich mal wieder das wohl älteste Spiel der Kreuzfahrt zu spielen – Shuffleboard! Die Ursprünge des Spiels gehen auf das frühe 16. Jahrhundert zurück, als man es mit Münzen auf einem langen Tisch spielte. Vermutlich war es später die Reederei P&O Cruises, welche dieses Spiel in seiner heutigen Form auf See brachte. Das war vor fast 150 Jahren! Die Sache hat am heutigen Tag allerdings einen kleinen Haken, denn bei Windstärke 7 und 3m Wellen fliegen die simplen Regeln des Spiels förmlich über Bord und es entpuppt sich als „Lach-Spiel“. Entweder bewegen sich die Pucks überhaupt nicht über das Deck oder sie schießen vom Spielfeld am Heck bis fast in den Palmgarten hinein. Für meine Shuffleboard-Gegnerin ist dieses Spiel zwar „Neuland“, doch am Ende geht das Duell unentschieden aus.

Am Abend schaue ich mir die Crew Show an Bord der MS Hamburg an, die um einige herrliche Programmpunkte ergänzt wurde.

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Tag 22: 21. Februar 2018 San Salvador, Bahamas

Traumstrand mit Strandbar zum Abschluss

San Salvador ist eine Insel am Nord-Ost-Rand der Bahamas und nahezu vollständig von Korallenriffen umgeben. Lediglich im Westen, in der Nähe der Hauptstadt Cockburn Town, besteht eine Annährungsmöglichkeit für Schiffe. Wir liegen mit der MS Hamburg in unmittelbarer Nähe des kleinen Inselhafens. San Salvador Island ist die letzte Destination, bevor wir nach einem weiteren Seetag den Zielhafen Havanna erreichen. Da die Insel in erster Linie ein Badeparadies ohne kulturelle Highlights darstellt, gestaltet sich mein heutiger Tag entsprechend paradiesisch. Unmittelbar an der Anlegestelle für die Tender gibt es einen schönen Strand samt toller Strandbar. Der perfekte Ort zum Entspannen und der ideale Ort, um die wunderbaren Erlebnisse der letzten Wochen noch einmal Revue passieren zu lassen. Obwohl ich kein typischer „Strandlieger“ bin, fällt es schwer, dieses schöne Fleckchen am Nachmittag wieder zu verlassen.

MS Hamburg vor Strandbar ,San Salvador Island, Bahamas. / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com
MS Hamburg vor Strandbar ,San Salvador Island, Bahamas. / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com

Mit Wolldecken in der Karibik auf dem Sonnendeck

Kaum ist der Anker eingeholt und der Liegeplatz verlassen, nähert sich eine beeindruckende Regenfront. Wenig später habe ich das Gefühl, als würde ich eine Nordlandkreuzfahrt im Oktober unternehmen. Es regnet, ist von 32 auf 22 Grad abgekühlt und ein stürmischer Wind bläst ordentlich über das leere Sonnendeck. Die See ist aufgewühlt, Schaumkronen bilden sich. Kaum vorstellbar, eben noch mit einem kalten Cocktail an einem herrlichen Strand gelegen zu haben. Nach dem ich etwas planlos über die Außendecks gelaufen bin und einen trockenen Liegeplatz unter einem Sonnensegel am Heck gefunden habe, nimmt der Regen weiter zu. Einen amüsanten Verlauf bekommt die ganze Sache, als meine Shuffleboard-Gegnerin von gestern – vom Seegang gezeichnet und offenbar ebenfalls etwas planlos – nach einem trockenen Plätzchen an Deck sucht. Die simple Lösung: Sonnenliegen, Wolldecken und Regenschutz. Eine etwas verrückte, aber coole Aktion.

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Tag 23: 22. Februar 2018 ein Tag auf See

Es ist der letzte Seetag an Bord der MS Hamburg, bevor diese phantastische Kreuzfahrt übermorgen in Havanna enden wird.

Auszug aus dem heutigen Tagesprogramm:

  • 08:30 Uhr: Frühsport auf dem Sonnendeck.
  • 10:00 Uhr: Obst- und Gemüseschnitzen im Palmgarten.
  • ab 11:30 Uhr: Bayerischer Frühschoppen mit Freibier auf dem Pooldeck
  • 15:00 Uhr: Vortrag über Havanna von Lektorin Yvonne Schmidt in der Lounge
  • 18:45 Uhr: Abschieds-Cocktail in der Lounge
  • 19:00 Uhr: Gala-Abschieds-Abendessen
  • 21:15 Uhr: Gala-Abschieds-Show

Am Abend legt sich der Wind deutlich und noch einmal zeigt sich ein unheimlich klarer Himmel, an dem die Sterne um die Wette funkeln.

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Tag 24: 23. Februar 2018 Havanna, Kuba

Der vorletzte Morgen an Bord der MS Hamburg ist phantastisch. Die See bewegt sich kaum, der Wind weht nur sehr schwach und die Sonne strahlt von einem makellos blauen Himmel. Was für ein toller Abschluss dieser Kreuzfahrt, als die MS Hamburg wenig später in Havanna einläuft, vorbei am Malecón und an der Festung Castillo de San Carlos.

MS Hamburg Ankunft Havanna, Kuba. / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com
MS Hamburg Ankunft Havanna, Kuba. / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com

Zurück in meiner Stadt – Havanna

Es dürfte inzwischen bekannt sein, dass Havanna für mich derzeit zu einer der faszinierendsten Städte weltweit gehört. Im Rahmen meiner Kreuzfahrt rund um Kuba, mit der MS Hamburg im letzten Jahr, habe ich sowohl Havanna als auch Kuba im Detail beschrieben, weshalb ich an dieser Stelle gerne auf die entsprechenden Reiseberichte verweise. Der heutige Tag ist noch einmal für einen langen Stadtrundgang verplant, denn es gibt immer noch besondere Straßen und interessante Spots, die ich während meiner letzten Besuche nicht anschauen konnte. Dazu zählt zum Beispiel ein Straßenzug, der im Jahr 2014 als Drehort für die Casting-Show „Deutschland sucht den Superstar“ mit Dieter Bohlen genutzt wurde. Die dicke Farbe der damals frisch getünchten Hausfassaden ist nach vier Jahren fast vollständig abgebröckelt und auch der markante DSDS Schriftzug an einer Hauswand ist nur noch in Teilen zu erkennen. Die große Kuba-Flagge samt Che Guevara Wandtattoo erfreut sich dagegen in einem besseren Zustand. Hier wird offenbar immer mal wieder der Pinsel angesetzt.

Havanna und Kuba-Flagge, DSDS Drehort. / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com
Havanna und Kuba-Flagge, DSDS Drehort. / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com

Cabaret Parisien statt Tropicana

Keine 4 Stunden bin ich wieder in Havanna und mal wieder völlig mitgerissen von der Atmosphäre, der Musik und der Herzlichkeit der Kubaner. Die große Baustelle rund um das Kapitol ist jetzt beinahe verschwunden und der Blick ist frei auf den beeindruckenden, restaurierten Vorplatz. Im letzten Jahr reichte die Zeit nicht, um die beiden Bars El Floridita und La Bodeguita Del Medio zu besuchen. Auch das hole ich heute nach. Ich mache es aber nicht wie Hemingway und halte meinen Konsum an Daiquiri und Mojito in Grenzen. Am Abend reiße ich mich für einen Moment los aus dem Geschehen der Stadt und lege einen Stopp an Bord der MS Hamburg ein. Danach habe ich das Nachtleben im Visier. Darüber ist nur wenig zu lesen und besonders hervorgehoben wird es auch nicht. Während ein Großteil der Mitreisenden das bekannte Tropicana Cabaret in Havanna besucht, schaue ich mir in sehr kleinem Kreis eine Alternative dazu an – das Cabaret Parisien. Aufgeführt wird es im wohl stilvollsten Hotel der Stadt, dem Hotel Nacional de Cuba. Diese Alternative ist eine Empfehlung, die ich am Ende des Tages gerne weitergebe. Die Atmosphäre in diesem historischen Hotel ist klasse. Es lohnt sich, vor der Show die Hotelbar zu besuchen und sich ein Plätzchen auf den gemütlichen Sesseln, unter den Arcaden im Innenhof zu suchen. Das Cabaret Parisien ist mitreißend, farbenfroh und unbedingt sehenswert. Natürlich kann ich es derzeit nicht mit dem Tropicana Cabaret vergleichen, aber mir wurde aus unterschiedlichen Quellen berichtet, dass das Cabaret Parisien noch nicht so touristisch ausgelegt ist wie das Tropicana.

Cabaret Parisien Havana im Hotel Nacional de Cuba. / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com
Cabaret Parisien Havana im Hotel Nacional de Cuba. / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com

Die Stadt, die niemals schläft!

Die Preise für beide Shows schwanken je nach Buchungsstelle stark, liegen aber insgesamt um das Vierfache auseinander! Mir erscheint diese Differenz am Ende sehr hoch und kaum gerechtfertigt. Mit umgerechnet 50,- EUR ist man (inkl. Eintritt) für einen Abend im Hotel Nacional de Cuba bzw. im Cabaret Parisien gut dabei. Ein Mojito ist zu Beginn der Show inklusive. Auch wenn den Titel „Die Stadt, die niemals schläft“ offiziell New York trägt, so trifft er auf Havanna aus meiner Sicht besser zu. In Havanna ist die Atmosphäre einfach stimmiger, die Stimmung mitreißender! Es reihen sich im Centro Habana Nachtclubs, Bars, Diskotheken und Restaurants extrem dicht aneinander. Zu den traditionellen Musikhäusern zählen zum Beispiel das „Casa de la Trove“ und das „Casa de la Musica“. In Havanna zeigt die Uhr schnell 03:00 Uhr in der Früh, ohne dass man es bemerkt hat.

Hotel Nacional de Cuba Cabaret Parisien. / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com
Hotel Nacional de Cuba Cabaret Parisien. / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com

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Tag 25: 24. Februar 2018 Ausschiffung und Rückreise

Nach einer kurzen Nacht steht der heutige Tag für mich im Zeichen der Rückreise, denn schon um 09:00 Uhr fährt der Bus zum Airport in Havanna. Über Toronto und Frankfurt fliege ich zurück nach Hamburg, wo ich am 25. Februar morgens um 08:00 Uhr eintreffe. Die Flüge mit Air Canada verliefen unspektakulär, der Service war gut, die Umsteigezeiten jeweils perfekt und am Ende bedarf es keinen weiteren Detailbeschreibungen. Die könnte ich auch gar nicht geben, denn während der Flüge habe ich mein Schlafdefizit etwas aufgeholt.

Fazit der Kreuzfahrt von Belém nach Havanna

Das Fazit fällt kurz und knapp aus. Die Route ist ausgefallen, die Destinationen liegen zum Teil abseits des Mainstreams und werden gar nicht oder nur selten von Kreuzfahrtschiffen angelaufen. Die MS Hamburg ist für diese Route das perfekte Kreuzfahrtschiff. Das Wetter war zwar insgesamt nicht so ganz „karibisch“ aber die Sonne ließ sich stets zum richtigen Zeitpunkt blicken. Das Essen an Bord der MS Hamburg ist sowohl im Restaurant als auch am Buffet (Palmgarten) klasse, der Service sehr gut, die Qualität der Landausflüge ebenfalls. Insgesamt eine perfekte Kreuzfahrt mit vielen, unerwarteten Highlights.

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Oliver Asmussen
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