Großes Tuten und Blasen für Kreuzfahrtschiffe in Warnemünde

Die AIDAmar wurde am Abend verabschiedet. (Symbolbild) Foto: lenthe/touristik-foto.de

Nach dem Hup-Verbot für Passagierschiffe protestieren hunderte Menschen mit einem Flashmob an der Kaikante von Warnemünde. Ein Kompromiss ist gefunden.

Es wurde getutet, getrötet und getrommelt was die Lungen und Arme hergaben – Mehr als 200 Bürgerinnen und Bürger versammelten sich gestern Abend im Hafen von Warnemünde, um das Kreuzfahrtschiff AIDAmar lautstark zu verabschieden. Und das hatte einen Grund: Die Stadt Rostock erließ im Juni eine Verordnung, die es Passagierschiffen untersagt, während des Auslaufens von Kreuzfahrtschiffen mit ihren Schiffshörnern zu tuten. Die Entscheidung sorgte für Wirbel über die Stadtgrenzen Rostocks hinaus. Das Auslaufen aus der Warnowmündung in die Ostsee, begeistert Kreuzfahrtgäste und Touristen gleichermaßen. Zahlreiche Ausflugsschiffe begleiten regelmäßig die auslaufenden Kreuzfahrer und machen die erste Seemeile zu einem großartigen Erlebnis.

Facebook-Gruppe organisierte den Flashmob

Um 18 Uhr versammelten sich die Warnemünder Bürger auf der Mittelmole zwischen Fähranleger und Segelclub und tröteten was die mitgebrachten Instrumente hergaben. Erlaubt war alles was krach macht und einem Typhon ähnlich klingt. Viele Teilnehmer kamen daher mit Hörnern, Vuvuzelas und Drucklufthupen an den Hafenrand. Sie waren wirklich empört, dass diese Jahrzehntelang gepflegte Tradition nun der Geschichte angehören soll. Bei Facebook rief die Gruppe „Rostock feiert“ zur Aktion „Hupen für den Auslauf“ auf und fand schnell zahlreiche Unterstützer. Bis 21 Uhr dauerte die Aktion und so wurde auch die spanische Monarch von Pulmantur durch die Flashmobber aus dem Hafen getutet.

Erleichterung im Ostseebad

Kurz vor der angekündigten Aktion kam die Entwarnung. Das grundsätzliche Tutverbot beim Ein- und Auslaufen von Kreuzfahrtschiffen ist vom Tisch und es ist ein Kompromiss gefunden. „Es soll nicht mehr 15 Minuten und länger getutet werden, sondern nur in einem Fenster von etwa fünf Minuten – direkt während des Auslaufens“, sagte Hafenkapitän Gisbert Ruhnke den Norddeutschen Neuen Nachrichten. Er habe mit den Schiffern gesprochen und diese zeigten sich einsichtig. Allerdings können bei Nichteinhaltung des fünfminütigen Fensters künftig auch Strafen ausgesprochen werden.

Nicole Deutzmann-Asmussen
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