VIVA Gloria: Vom Eiffelturm bis zum Badestrand          

VIVA Gloria verlässt Les Andelys in Richtung Kalksteinfelsen / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com

Flusskreuzfahrt mit der VIVA Gloria ab/bis Paris

Die VIVA Gloria wurde im Jahr 2015 als Swiss Gloria in Dienst gestellt, ist 110m lang und bietet maximal 153 Passagieren Platz. Das Flussschiff ist ganzjährig in Frankreich stationiert und fährt ab/bis Paris zu wunderschönen Zielen in Richtung Seine-Mündung

8 Tage auf der Seine bis zur Mündung

Anreise mit der Bahn

Für die Anreise nach Paris habe ich mich für die Bahn entschieden. Es gibt von Hamburg aus zwar auch Flugverbindungen, doch insgesamt ist die Reisezeit mit der Bahn nur unwesentlich länger, wenn man die aktuellen, sehr langen Wartezeiten an den Flughäfen sowie die Transferzeiten vom Flughafen zum Schiff mit einrechnet. Darüber hinaus hat mich die Qualität der TGV-Verbindung von Frankfurt nach Paris Gare de l´Est interessiert. Für die rund 500km lange Strecke benötigt der TGV 3 Stunden und 42 Minuten. Plus Anreise nach Frankfurt versteht sich. Der ICE von Hamburg nach Frankfurt hatte 23 Minuten Verspätung, was bei der Deutschen Bahn ja leider eher Standard als eine Seltenheit ist. Die Abfahrt des TGV in Frankfurt in Richtung Paris erfolgte pünktlich. Auf der Strecke durch Deutschland fuhr sich der Zug ebenfalls rund 20 Minuten Verspätung ein, die auf dem Streckenabschnitt in Frankreich wieder rausgeholt wurden. Während der Zug in Deutschland vor sich in bummelt, gibt er ab Saarbrücken, sobald das französische Streckennetz befahren wird, richtig Gas. Bis Paris zeigt die Geschwindigkeitsanzeige im Zug nahezu konstant 320 km/h. So macht Bahn fahren Spaß. In Paris empfiehlt sich entweder ein Taxi zum Schiffsanleger (ca. 30-40 Min / ca. 40,- EUR), eine Fahrt mit UBER (ca. 30-40 Min. / ca. 20,- EUR) oder aber die Metro (ca. 40 Min. / 1,90 EUR einfache Fahrt). Insgesamt ist diese Art der Anreise durchaus zu empfehlen. Die VIVA Gloria liegt in Paris unweit vom Parc André-Citroen, so nennt sich auch die Metro-Station.

Sommerabend in Paris am Eiffelturm / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com

Frühsommer an der Seine

Die VIVA Gloria bleibt über Nacht am Liegeplatz in Paris, sodass eine Einschiffung auch dann noch möglich wäre, wenn sich die Anreise verzögern sollte. Wer zur offiziellen Zeit anreist, hat noch 1 ½ Tage vor Beginn der Flusskreuzfahrt Zeit, Paris zu erkunden. Da Frankreichs Hauptstadt umfassend in diversen Reiseführern und Magazinen beschrieben ist bzw. oft im Rahmen einer individuellen Städtereise besucht wird, konzentriert sich mein Reisebericht auf die weiteren Destinationen, sowie auf das Gesamterlebnis dieser Flusskreuzfahrt auf der Seine. Wer noch nie in Paris war, sollte den 324m hohen Eiffelturm besuchen, der nur rund 20 Fußminuten vom Liegeplatz der VIVA Gloria entfernt liegt. Zu empfehlen sind darüber hinaus die Cathédrale Notre-Dame, der Louvre, der Triumphbogen samt Avenue des Chgamps Elysées, die Basilika Sacré-Coeur de Montmartre, das Schloss Versailles oder das Moulin Rouge. Abends empfiehlt sich ein Besuch in einem der zahlreichen Restaurants der Stadt. Paris ist vollgepackt mit Geschichte, Tradition, Kunst, Mode und guten Restaurants. Der Ruf als Stadt der Liebe scheint hingegen in den letzten Jahren etwas verblasst. Insbesondere an den Hot-Spots spielt abends der Alkoholkonsum und deren Auswirkungen eine große Rolle. Dennoch ist ein Spaziergang an einem milden Frühsommerabend – zum Sonnenuntergang – wunderschön. Einen besseren Auftakt zu einer Flusskreuzfahrt auf der Seine kann es kaum geben.

Pünktlich zum Ablegen in Paris ziehen die Gewitter ab, die das heutige Wettergeschehen in Paris dominierten. Nur eine knappe halbe Stunde später scheint die Sonne von einem fast makellos blauen Himmel. Während die VIVA Gloria langsam in den Sonnenuntergang auf der Seine gleitet, lassen die Gäste den Abend an Deck oder in der Panorama-Lounge ausklingen. Ganz nach dem VIVA-Motto „Enjoy the moment“.

VIVA Gloria verlässt Paris zur Seine-Kreuzfahrt / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com

Les Andelys und Château-Gaillard

Vögel fliegen im Tiefflug über das gemächlich dahinfließende Wasser der Seine, das Ufer spiegelt sich in der von leichtem Nebel überzogenen, glatten Oberfläche. So wunderschön kann ein Morgen auf der Seine beginnen. Die VIVA Gloria nähert sich derweil dem ersten Stopp dieser Reise, dem malerischen Ort Les Andelys. Eine kleine Ortschaft, die früher aus zwei voneinander getrennten Stadtteilen bestand, nämlich aus Klein-Andelys und Groß-Andelys. Bekannt ist der kleine Ort heute insbesondere wegen seiner imposanten Burg Château-Gaillard. Der Blick von der Burgruine aus ist in fast allen Reisepublikationen abgedruckt.

VIVA Gloria Blick auf Chateau-Gaillard und Les Andelys / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com

Château-Gaillard wurde im Jahr 1196 durch Richard Löwenherz, Herzog der Normandie und König von England, errichtet. Das Bauwerk entstand innerhalb eines Jahres und hatte den Zweck, das Tal zu überwachen und die Stadt Rouen vor den Angriffen des Königs von Frankreich, Philipp II. August zu schützen. Der Blick vom Gelände der Ruine aus ist legendär, denn es lassen sich sowohl die Flusswindungen als auch die hellen Kalkfelsen von dort aus bestaunen. Einen kleinen Wehmutstropfen gibt es jedoch. Der oberste Teil der Burg ist nur für eine Gebühr von 3,- EUR zu betreten. Nun erhofft man sich von dort einen noch spektakuläreren Blick über die Landschaft. Weit gefehlt. Man sieht vom oberen Turm der Burg aus nahezu nichts. Die wenigen Fenster sind mit Gittern versehen oder gar nicht zugänglich. Zum obersten Aussichtspunkt führt eine baufällige Holztreppe. Diese ist gesperrt. Auch wenn das Eintrittsgeld sicher für den Erhalt der Ruine verwendet wird, so lohnt sich diese Ausgabe überhaupt nicht. Die Aussicht von den kostenfrei zugänglichen Aussichtspunkten aus ist deutlich besser.

Chateau Gaillard, VIVA Gloria, Kalksteinfelsen und Les Andelys / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com

Ein Spaziergang durch die mittelalterliche Stadt ist zu empfehlen, obwohl Le Petit Andelys mit seinen normannischen Häusern und dem wunderschönen Hôspital Saint-Jacques weniger spektakulär ist als andere Städte im weiteren Reiseverlauf.

Nach dem Verlassen von Les Andelys führt die Fahrt direkt vorbei an den für diese Region bekannten Kalksteinfelsen in Richtung Rouen.

VIVA Gloria verlässt Les Andelys in Richtung Kalksteinfelsen / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com

Rouen – Stadt der 100 Kirchtürme

Am frühen Abend erreicht die VIVA Gloria die Stadt Rouen, auch „Stadt der 100 Kirchtürme“ genannt. Wer Rouen zum ersten Mal vom Wasser aus besucht, dem präsentieren sich die modernen, restaurierten Kaianlagen an der Seine. Bars und Restaurants laden in den ehemaligen Docks zum Verweilen ein. Es lässt sich zunächst nicht erahnen, welche beeindruckenden Fassaden hinter der ersten, aus modernen Häusern bestehenden,  Häuserzeile verborgen sind. Im Laufe der Jahrhunderte wurden in der Stadt beeindruckende Sakralbauten errichtet. Nicht weniger beeindruckend ist die gotische Kathedrale Notre-Dame. Claude Monet inspirierte sie zu seiner „Kathedralen-Serie“. Die Schönheit der Stadt und die Anzahl an gut erhaltenen, mittelalterlichen Bauten ist beeindruckend. Nahezu die gesamte Innenstadt von Rouen besteht aus historischen Gebäuden. Sehen lassen kann sich außerdem das gastronomische Angebot. Am Altmarkt beispielsweise findet man das älteste Restaurant Frankreichs. Das Nachtleben dieser schönen Stadt, in der viele junge Menschen leben, genießt einen wunderbaren und legendären Ruf.

Abends im Zentrum von Rouen / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com

Die Seine bis Le Havre

Von Rouen aus nimmt die VIVA Gloria Kurs auf Le Havre. Die Strecke dorthin führt wieder durch abwechslungsreiche Flusslandschaften der Seine. Das wunderbare Wetter lädt zum längeren Verweilen auf dem Sonnendeck ein. Die Geschichte der Normandie ist eng mit der Seine verbunden. Die Seine ist der größte Fluss im Norden Frankreichs. Von Paris aus windet er sich in vielen Schleifen, meist durch sein natürliches Flussbett, 250 Flusskilometer in Richtung Mündung, an der französischen Kanalküste. Hinter jeder Biegung des Flusses erwartet den Reisenden neue Anblicke. Während viele andere Flüsse in der Regel nur mit bestimmten Streckenabschnitten punkten, so zeigt sich die Landschaft entlang der Seine fast in ihrer gesamten Länge sehr malerisch. Erst kurz vor Le Havre nimmt die Industrie bedeutend zu. Das natürliche Flussbett verlassen Flusskreuzfahrtschiffe meist an der großen Schrägseilbrücke von Tancarville. Während Hochseeschiffe dem Flusslauf folgen, nutzen kleinere Küstenschiffe einen künstlich angelegten Kanal in Richtung Le Havre.

Regen an der Küste

Der heutige Ausflug ins wunderschöne Küstenstädtchen Étretat fällt leider mehr oder weniger komplett ins Wasser, denn es regnet bis zum Abend hin fast ununterbrochen. In den wenigen Phasen, in denen es nicht regnet, ist die Sicht von Dunst und tiefziehenden Wolken sehr begrenzt. So zeigen sich die berühmten Kalkfelsen in Étretat statt strahlend weiß im trüben Dunst. Aber es kann eben nicht immer die Sonne scheinen. Immerhin lässt sich am Abend in Le Havre noch ein farbenfroher Sonnenuntergang bestaunen und die Crew hat auf dem örtlichen Markt frischen Fisch gekauft. Dieser wird am Nachmittag in Form eines reichhaltigen Fischbuffets in der Panorama-Lounge serviert.

Sonnenuntergang in Le Havre am 23.05.2022 / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com

Der Sommer ist zurück

Auch wenn wir kalendarisch betrachtet noch keinen Sommer haben, so fühlt es sich zumindest heute Morgen wieder an, als wäre er schon eingekehrt. Wir haben heute wenigstens das Glück, die Städte Honfleur und Deauville bei schönem Sonnenschein und milden Temperaturen genießen zu können. Der Regenschirm ist zur Sicherheit trotzdem dabei. Sowohl Le Havre als auch Honfleur liegen an der Mündung der Seine. Le Havre am rechten Ufer, Honfleur am linken. Verbunden werden sie durch die große Schrägseilbrücke Pont de Normandie. Auf den ersten Blick schaut Le Havre aus wie eine große Industriestadt ohne jeglichen Charme, die von Öl-Tanks und Industrie dominiert wird. Honfleur dagegen wirkt mit seinen kleinen Fachwerkhäusern verschlafen und romantisch. Beide Eindrücke täuschen.

Le Vieux Bassin Honfleur 24.05.2022 / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com

Mehr als ein altes Hafenbecken

Nach nur rund 30 Minuten Fahrtzeit erreicht der Bus Honfleur. Honfleur liegt im Département Calvados und sieht heute Morgen noch etwas verschlafen aus. Die idyllische Ruhe wird plötzlich unterbrochen vom lauten Dröhnen eines Presslufthammers. Dort, wo sonst ein antikes Pferdekarussell steht und den nostalgischen Charme der Stadt unterstreicht, befindet sich nun eine Baustelle. Jedes Jahr kommen fast 2 Millionen Besucher nach Honfleur, um sich vom Ambiente der Stadt verzaubern zu lassen. Während der letzten zwei Jahre waren diese Zahlen natürlich komplett eingebrochen und so konnte ich Honfleur letztes Jahr im Dezember ganz ohne Touristen erleben. Diese Ruhe sucht man nun wieder vergeblich. Die Touristen sind zurück. Heute Morgen kommen sie hauptsächlich von drei Kreuzfahrtschiffen, die in Le Havre und Honfleur festgemacht haben. Es schieben sich schon am Morgen die ersten Reisegruppen am alten Hafenbecken (Le Vieux Bassin) entlang. Das Le Vieux Bassin ist das bekannteste Motiv, dass alle auf ihren Speicherkarten verewigt haben wollen. Das alte Hafenbecken wurde 1685 angelegt. Eingerahmt wird es von schmalen, hübschen Fachwerkhäusern. Kleine Boote spiegeln sich im Wasser des Hafens. Viele Touristen sind der Meinung, wenn sie den alten Hafen samt seinen Cafés und Restaurants gesehen haben, dann kennen sie Honfleur. Dabei hat die Stadt vielmehr zu bieten.

In den Straßen von Honfleur / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com

Flanieren wie die Stars

Abseits des Hafens befindet sich zum Beispiel die Holzkirche Sainte Catherine, sie ist die größte Holzkirche des Landes. Die kleinen Gassen in Honfleur sind denkmalgeschützt und unbedingt einen Besuch wert. Neben Cafés und Restaurants finden sich zahlreiche Boutiquen, Kunstgalerien und Geschäfte mit regionalen Lebensmitteln. Nach einem kurzen Stadtrundgang geht es auch schon weiter in Richtung Deauville. Die Fahrtzeit ist erneut recht kurz. Deauville ist seit Jahrzehnten der Inbegriff der eleganten Seebäder und international sehr bekannt. Noch heute treffen sich Stars und Sternchen beim Filmfestival oder während der weltbekannten Pferderennen. Coco Chanel präsentierte hier, auf der 653m langen „Les Planches“, der Strandpromenade, ihre Strandmode. Die bunten Sonnenschirme, Strandvillen und luxuriösen Hotels sind ebenso legendär wie das hübsche Casino. Der Stadtkern ist penibel gepflegt und könnte die Kulisse eines alten Hollywood-Streifens sein. Alle internationalen Luxus-Modelabels sind hier vertreten.

stilvoller Charme in den Strassen von Deauville / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com

Deauville hat von seinem edlen Charme vergangener Tage nicht viel verloren. Noch heute strahlt die Stadt Eleganz, Stil und ein außergewöhnlich luxuriöses Ambiente aus. Egal ob High Society oder nicht, das Flanieren macht hier jedem Besucher Spaß. Deauville ist noch heute ein Laufsteg der Schönen und Reichen. An den kleinen Badehäuschen entlang der Strandpromenade stehen die Namen jener Stars verewigt, die bereits hier waren. Und das waren fast alle bekannten. Nach einem kurzen Aufenthalt geht es zurück in Richtung Le Havre. Dort steht der Nachmittag nun noch für einen ausgedehnten Stadtbummel zur Verfügung. Das Wetter ist herrlich.

Le Havre – UNESCO Weltkulturerbe

Nichts hat mich bisher motiviert, einen Rundgang durch Le Havre zu unternehmen. Mehrer Male war ich bereits mit großen Kreuzfahrtschiffen dort. Jedes Mal blickte ich vom Kreuzfahrtschiff aus auf hohe Schornsteine, Erdöl-Tanks und Raffinerien. Containerterminals dominieren das Bild. Der erste Eindruck, wenn man als Besucher in die Stadt kommt, ist von Industrie geprägt. Ein abschreckendes Bild, das sich in den Köpfen verankert hat. Auf der VIVA Gloria erfuhr ich nun um die Geschichte dieser Stadt. Ja, die Innenstadt gehört seit 2005 zum UNESCO-Weltkulturerbe, soviel war mir wohl bekannt. Man muss seine Gedanken jedoch frei machen von den Erwartungen und Vorstellungen, die man mit einer Stadt wie Honfleur verbindet. Die Städte unterscheiden sich wie Tag und Nacht. In Le Havre gibt es keine historischen Gebäude. In Le Havre gibt es außerdem keine romantischen Plätze und keine malerischen Gassen.  

Le Volcan unterbricht die klassizistische Architektur von Le Havre / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com

Die Stadt mit anderen Augen sehen

Wer diese Erwartungen hat, wird zwangsläufig enttäuscht und sieht die Stadt als hässliche Betonstadt. Mit über 170.000 Einwohnern ist Le Havre die größte Stadt der Normandie. Die Stadt wurde im zweiten Weltkrieg aufgrund ihrer Bedeutsamkeit als Handelszentrum vollständig zerstört! Nach der Zerstörung galt es, die Stadt völlig neu aufzubauen. Und so errichtete der Star-Architekt Auguste Perret das Zentrum vollständig neu. Aus Beton! Er verstand es, mit seiner visionären „Poesie in Beton“ der Stadt eine neue Seele einzuhauchen. Unverkennbar ist sein Stil des „strukturellen Klassizismus“. Er mischte dem Beton Farbpigmente bei, sodass die Fassaden je nach Tageszeit und Lichteinfall ihre Farbe leicht verändern.

gerade Linien prägen das Stadtbild von Le Havre / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com

Klare Linien, viel Raum und keinerlei verspielte Schnörkel prägen das Bild. Später wurde das Stadtbild von den Architekten Bellarmato, Thibault, Niemeyer oder Lemandé im Detail bzw. in Form einzelner Bauwerke geprägt. Es gibt keine vergleichbare Stadt, in der sich der 50er-Jahre-Baustil beeindruckender anschauen lässt.  Nicht nur um das Wissen dieser bedrückenden Geschichte von Le Havre bereichert, sondern auch aus eigener Überzeugung heraus, verlasse ich die Stadt mit der Erkenntnis, dass sie eine faszinierende Schönheit ausstrahlt. Nirgendwo sonst lässt sich der 50er-Jahre Baustil beeindruckender erleben. Einzelne Bauwerke wie Le Volcan, die Kirche St.-Josef, die Kunst Container „Catena Containers Vincent GANIVET“ stechen aus der konsequent geradlinigen Architektur heraus. Sehenswert ist neben der Innenstadt die Strandpromenade mit ihren kleinen Badehäuschen und schönen Cafés.

Strandpromenade in Le Havre / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com

Manchmal muss man die Welt einfach mit anderen Augen sehen und ohne von Vorurteilen geprägten Gedanken fremde Städte betrachten.

Noch einmal fahren wir am Abend unter der Pont de Tancarville hindurch und erreichen wieder das natürliche Flussbett der Seine. Die VIVA Gloria nimmt Kurs auf Vernon. Dies ist zugleich der letzte Halt vor der Rückkehr nach Paris.

Nach einer malerischen Flusspassage erreichen wir am Mittag den Liegeplatz in Vernon. In Vernon gibt es viele Zeugnisse der Vergangenheit zu bestaunen. Dazu zählt eine alte Mühle am Flussufer ebenso wie die vielen Fachwerkhäuser, die Stiftskirche Notre-Dame und die Ruinen der Burg von Philipp II. August.

/ Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com

Die Menschenmassen sind zurück

Das heutige Ziel ist jedoch nicht Vernon, sondern Giverny. Der Maler Claude Monet machte das kleine Dorf am rechten Ufer der Seine mit seiner Malerei weltberühmt. Claude Monet lebte in Giverny von 1883 bis zu seinem Tod im Jahre 1926. Der damalige Wohnsitz sowie die Gärten von Claude Monet ziehen heute unzählige Touristen aus aller Welt an. Giverny ist heute noch ein internationaler Pilgerort für Kunst- und Kulturinteressierte. Leider bringt dies mit sich, dass die Gärten von Monet extrem überlaufen sein können, so dass sich deren Schönheit nicht wahrnehmen lässt. Da die Reiselust der Menschen ungebrochen ist, stürmen nach zwei Jahren ohne Tourismus wieder die Touristen in die Gärten.

Les Jardins de Claude Monet Giverny / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com

Dem Charme des Gartens kann man sich trotz der Menschenströme nicht entziehen. Besonders schön angelegt ist nicht nur der Rosengarten, sondern auch die Teiche, die großen Alleen und die japanische Brücke, die das Gesamtbild der Gärten prägen. Mit der Eröffnung des „Musée des Impressionismes“ festigte sich Giverny als internationaler Pilgerort für Kulturinteressierte.

Zurück in Paris

Damit endet an dieser Stelle auch meine Reise mit der VIVA Gloria zu wunderschönen Zielen entlang der Seine vom Eiffelturm bis zu den Badestränden der Normandie. Noch ein ganzer, weiterer Tag steht in Paris zur Verfügung. Da auch dieser leider von viel Regen dominiert wird, lasse ich die schönen Eindrücke der Reise Revue passieren und so findet dieser letzte Tag seinen Ausklang bei einem leckeren Cocktail an der Bar der VIVA Gloria.   

Das Fazit dieser Reise

Die VIVA Gloria ist eines der komfortabelsten Flusskreuzfahrtschiffe, die auf dem deutschsprachigen Markt für eine Flusskreuzfahrt auf der Seine angeboten werden. Alle angelaufenen Städte haben durch individuelle Highlights und ihren eigenen Charme überzeugt. Vom Großstadtleben bis hin zum mittelalterlichen Flair einsamer Gassen bietet diese Route sehr viel kulturelle Abwechslung. Kulinarisch hat die Reise darüber hinaus ebenso viel Besonderheiten zu bieten. Die Landschaft ist enorm abwechslungsreich. Die Seine fließt die meiste Zeit lang in ihrem natürlichen Flussbett. Mit anderen Flusskreuzfahrten ist eine Reise auf der Seine nicht zu vergleichen. Während der Sommermonate kann es recht heiß im Landesinneren werden.

Hervorragende Küche & Crew

Hervorzuheben ist das hervorragende Essen sowie die sehr freundliche und aufmerksame Crew an Bord der VIVA Gloria! Es werden mehrfach im Laufe der Kreuzfahrt verschiedene Themen-Buffets zusätzlich zu den regulären Speisen an Bord angeboten. So gab es während meiner Kreuzfahrt z.B. ein Käse-Buffet, ein Fisch-Buffet, ein Wurst-Buffet und ein Dessert-Buffet. Bei allen Buffets wurden die Zutaten regional auf den Märkten gekauft oder nach regionalen Rezepten zubereitet.

Käse-Buffet an Bord der VIVA Gloria / Foto: Oliver Asmussen/oceanliner-pictures.com

Schiffsportrait mit weiteren Details der VIVA Gloria <<Link>>

  • Komplette Bildergalerie mit allen Innenfotos der VIVA Gloria <<Link>>
  • Komplette Bildergalerien der Reise mit der VIVA Gloria <<Link>>

Buchungstipp:

Alle Flusskreuzfahrten mit der VIVA Gloria können zum Beispiel bei Kreuzfahrten und mehr gebucht werden. Weitere Details zum Schiff und zur Kabinenausstattung teilt Ihnen das erfahrene Team gerne auf Anfrage mit. Senden Sie uns einfach eine unverbindliche Mail an kontakt@kreuzfahrten-mehr.de oder rufen Sie uns an unter 04893-4288535.

Oliver Asmussen
Letzte Artikel von Oliver Asmussen (Alle anzeigen)
Online Shopping in BangladeshCheap Hotels in Bangladesh